Essen-Burgaltendorf. . 58 Aktive gehören zur Freiwilligen Feuerwehr Burgaltendorf. Sie rücken im Stadtteil aus oder auch zum Waldbrand an den Niederrhein.
Wenn die Freiwilligen der Feuerwehr in Burgaltendorf zusammenkommen, dann ist das immer auch ein Treffen unter Freunden, weil sie sich mitunter lange kennen und viele Kontakte ebenso außerhalb der Wache bestehen. Was diesen Freundeskreis im Einsatz allerdings auszeichnet: 54 aktive Männer und vier Frauen retten Menschen bei Bränden, sind zur Stelle nach Autounfällen, leisten Erste Hilfe im Notfall, machen die Wege frei nach Stürmen, pumpen Keller nach Starkregen leer und beseitigen so manche Ölspur von der Fahrbahn – alles ehrenamtlich.
Im Vorjahr rückten die Freiwilligen zu 83 Einsätzen aus, in diesem Jahr
sind es schon jetzt rund 100. Ein Grund dafür war das Orkantief Friederike. Um zu helfen, sind die Ehrenamtlichen 365 Tage im Jahr rund um die Uhr alarmierbar – außer für die Burgaltendorfer Einheit trifft das unter den Freiwilligen nur noch für Werden und Kettwig zu. Insgesamt unterstützen 16 freiwillige Einheiten im Stadtgebiet die Berufsfeuerwehr – zu unterscheiden sind sie für den Bürger nicht.
Eine weitere Besonderheit in Burgaltendorf ist der Gerätewagen samt Schnelleinsatzboot und die zwölf Kilometer Ruhrufer von der Hattinger Grenze bis zur Kampmannbrücke, die zu ihrem Einsatzgebiet zählen. Das erstreckt sich grundsätzlich über Burgaltendorf und Überruhr-Holthausen. Bei Bedarf aber, eilen sie auch zu Großbränden in den Essener Norden, nach Neuss oder wie jetzt zum Waldbrand an den Niederrhein.
Begonnen hat die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr gleich neben der Burg, wo der Löschzug seinen ersten Standort hatte und im Gründungsjahr 1894 auch seine erste Satzung bekam. Später teilten sich dann die Großeltern von Lars Engelhardt ein Haus an der Alten Hauptstraße mit der Wehr. Der 40-Jährige ist heute Einheitsführer der Freiwilligen in Burgaltendorf. „So wie es mein Opa 40 Jahre lang gewesen ist“, sagt Engelhardt und erinnert sich an Kindertage, da er mit dem Fahrrad hinter dem Blaulicht her strampelte, während seine Oma die Leitstelle beim Sirenenalarm darüber informierte, wo genau es brennt – oder umgekehrt.
Beruflich war Lars Engelhardt als gelernter Elektriker zunächst bei der
Berufsfeuerwehr, wechselte als feuerwehrtechnischer Sachbearbeiter zur Bezirksregierung und übernahm im Vorjahr ehrenamtlich die Führung des Löschzuges in seinem Wohnort. „Wir sind ein Teil der Behörde Stadt, aber in unserem Stadtteil auch Verein“, sagt er zu den sozialen Aufgaben, die die Helfer etwa als Mitglied im Heimat- und Burgverein oder als Organisatoren des Martinszuges übernehmen. Zuletzt wässerten sie alle zwei Tage die Bäume – wie so viele Freiwillige Einheiten in ihren Stadtteilen.
Am neuen Standort seit 2002
Der Standort des Burgaltendorfer Löschzuges liegt seit 2002 an der Alten Hauptstraße 36. Der Neubau mit vier Hallen und Schulungsräumen wurde mit steigender Zahl der Fahrzeuge (6) und deren wachsender Größe notwendig. Das Gelände teilen sie sich mit drei Kräften der Berufsfeuerwehr samt Löschrettungsfahrzeug. Auf dem benachbarten Gelände der Grundschule finden freitags die Übungen statt.
Zu der Einheit gehören die Aktiven, die im Hauptberuf als Kfz- oder Elektro-Meister, Karosseriebauer und Ingenieure arbeiten. Hinzu kommen rund 20 Mitglieder der Ehrenabteilung sowie seit 1994 auch die Jugendfeuerwehr mit gleicher Anzahl an Jungen und Mädchen.
„Wir sind in der glücklichen Lage, dass etwa 80 Prozent unserer Aktiven aus der Jugendabteilung kommen“, sagt Engelhardt über den Nachwuchs, der mit 18 Jahren zur Freiwilligen Feuerwehr wechseln kann, um dann die Grundausbildung zu beginnen. Eine typische Karriere wie sie auch Martin von der Gathen absolviert hat. Nach dem Einstieg mit elf Jahren bei der Jugend, ist der 35-Jährigge heute als Unterbrandmeister im Einsatz und schätzt wie seine Kameraden den Zusammenhalt, auf den es in den gefährlichen Situation ankommt, damit sie nach dem Einsatz unbeschadet wieder nach Hause kommen.
Schlägt die Leitstelle der Hauptwache Alarm in Burgaltendorf, dauert es in der Regel drei Minuten, bis das erste Fahrzeug den Hof verlässt. Sechs Kräfte braucht es pro Wagen, um Erstangriff und Rettung zu starten. „Was uns wirklich erwartet, wissen wir oftmals erst vor Ort“, beschreibt von der Gathen und erinnert sich an einen Einsatz, bei dem von außen kaum mehr als etwas Rauch zu sehen war. „Und dann brannte der ganze Dachstuhl.“
Einsatz beim Feuerwehrfest
Wie die Freiwilligen arbeiten, das zeigen sie vom 24. bis zum 26. August bei ihrem
traditionellen Feuerwehrfest. Geplant sind etwa Übungen der Jugendfeuerwehr. Wenn es aber ernst wird, sind sie sofort einsatzbereit. So wie vor zwei Jahren, als es beim Tag der offenen Tür plötzlich „Feuer bei Gräler“ hieß. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen aus der Wohnung über dem Café Ruhrblick. Die Bewohnerin stand auf dem Vordach – und wurde gerettet.
>>FEUERWEHRFEST VOM 24. BIS 26. AUGUST
Die Freiwillige Feuerwehr Burgaltendorf, Alte Hauptstraße 36, öffnet vom 24. bis 26. August, die Türen. Das Feuerwehrfest startet Freitag, 19 Uhr, mit der Party-Nacht mit DJ. Samstag steht ab 14 Uhr die Fahrzeugschau an, es gibt Programm für Jung und Alt sowie Übungen der Jugendfeuerwehr. Ab 20 Uhr übernimmt der DJ. Sonntag geht es ab 11 Uhr mit Frühschoppen und Fahrzeugschau weiter, zum Programm zählen u.a. Übungen der Jugendfeuerwehr.
Infos zum Fest und zur Einheit: www-ff-burgaltendorf.de