Essen-Freisenbruch. Bezirksvertreter kritisieren fehlende Informationen zur Generalsanierung des Freisenbrucher Treffs. Frage nach Denkmalschutz und Baubeginn offen.
Verärgert reagieren Politiker wie Michaela Heuser (SPD) darauf, dass es von Seiten der Stadt seit Monaten kaum Informationen zur anstehenden Generalsanierung im Bürgerhaus Oststadt gebe. Bereits im November hatte der Rat die 1,4 Millionen Euro teuren Arbeiten in der Freisenbrucher Einrichtung beschlossen. Fragen dazu seien seitdem nur unbefriedigend beantwortet worden, sagt Michaela Heuser: „Dass ein möglicher Denkmalschutz geprüft wird, haben wir lediglich per Zufall erfahren.“ Sie hofft nun, dass die Stadt der Politik in der anstehenden Sitzung der Bezirksvertretung am 12. Juni den Sachstand und einen möglichen Zeitplan mitteilt.
Immerhin werden von der Sanierung nicht nur die Mitarbeiter des
Bürgerhauses betroffen sein, sondern auch die vielen jugendlichen und auch erwachsene Kursteilnehmer, die Awo-Gruppe, die neue Kita sowie die Kräfte der Stadtteilbibliothek und aus dem Second-Hand-Laden. Zu den Baumaßnahmen werden etwa die Beseitigung von Brandschutzmängeln, aber auch der Einbau von neuen Fluchtwegtüren sein. Hinzu kommen Arbeiten in Büros, Seminarräumen sowie im Kellerbereich.
Einrichtung gilt als sozialer Treffpunkt
Ob und wie die Kurse während der Arbeiten verlegt werden müssen, das wird wohl eine Herausforderung im Bürgerhaus sein, wo es neben Integrations-, Spiel- und Sportangeboten auch Sprachkurse, Theater und Lesungen gibt. Immerhin gilt die Einrichtung als Treffpunkt vor allem für die zahlreichen Nachbarn aus dem Bergmannsfeld und dem Hörsterfeld.
„Kinder und Jugendliche hatten sich im Rahmen des Umbaus zudem einen Niedrigseilgarten gewünscht“, sagt Michaela Heuser. Die Frage nach der Umsetzung sei ebenso offen wie die Aufstellung eines Bücherschranks vor dem Bürgerhaus. Gegen diesen könnte ein möglicher Denkmalschutz sprechen. „Dass ein Denkmalschutz geprüft wird, haben wir überhaupt erst erfahren, als wir den Standort für den Bücherschrank vorschlugen“, kritisiert die SPD-Politikerin.
„Äußerst unbefriedigende Situation“
Sie möchte wissen, wie der Bauzeitplan nun aussieht, immerhin sollten die Arbeiten im Sommer bereits beginnen. „Wird der Baubeginn nun erst 2019 erfolgen“, fragt die Bezirksvertreterin, nicht ohne hinzuzufügen, dass grundsätzlich alle sehr froh seien, dass die Generalsanierung beschlossen worden sei. Dass nun aber alle Beteiligten monatelang keinerlei Informationen erhalten, sei eine äußerst unbefriedigende Situation.
Auch Nicole Markner (CDU) hält eine Berichterstattung der Verwaltung nun für erforderlich, gibt aber zu bedenken, dass die Stadt auch durch den Tod des Architekten des Bürgerhauses und die Regelungen des Denkmalschutzes mit völlig unerwarteten Ereignissen konfrontiert worden sei. Eine Antwort der Stadt auf Nachfrage der Redaktion steht noch aus.