Essen-Kupferdreh. . Der Dilldorfer Standort soll für rund 4,4 Millionen Euro saniert werden, geplant ist Zweizügigkeit. Pavillons sollen kurzfristig Raumnot lindern.
Die Dilldorfschule soll wieder geöffnet werden. Das hat der Rat jetzt beschlossen. Die Politik stimmte dafür, dass der ehemalige Schulstandort an der Oslenderstraße 36b in Kupferdreh zukünftig wieder als Gemeinschaftsgrundschule genutzt werden soll. Bis zum Jahr 2020 soll eine einzügige Grundschule als Dependance einer der bestehenden Kupferdreher Grundschulen entstehen – perspektivisch ist aber eine Zweizügigkeit angedacht. Rund 4,4 Millionen Euro soll der Umbau der Dilldorfschule kosten.
Bedarf besteht in dem Stadtteil bereits seit geraumer Zeit, so dass die Forderungen nach Lösungen von Eltern wie Politikern mit Blick auf die Raumnot immer lauter wurden. Bedeuteten die Neubaugebiete, die in jüngster Zeit in Kupferdreh entstanden sind, doch den Zuzug vieler Familien.
Alternative Standorte stehen nicht zur Verfügung
Die Stadt prüfte dann zunächst auch die Möglichkeiten, einen der vorhandenen Schulstandorte in Kupferdreh zu erweitern. Diese Prüfung ergab jedoch, dass etwa an der Hinsbeckschule (Schwermannstraße) die Kosten wegen eines vorhandenen Bunkers erheblich steigen würden. An der Josefschule (Byfanger Straße) wiederum würden Flöze eine Bebauung deutlich erschweren. Insgesamt hat die Stadt zudem fünf Alternativstandorte untersucht, die allesamt „wegen bestehenden Planungsrechts oder des weitaus größeren Realisierungs-, Kosten- und Zeitaufwands“ nicht zur Verfügung stehen. So entfiel etwa das Grundstück An den Friedhöfen (südl. der Hausnummer 72), auf dem Wald steht. Denn laut Bebauungsplan sei dort auch eine öffentliche Grünanlage vorgesehen ist. Das Fazit nach den umfassenden Prüfungen: Die notwendigen Umbauten an der Oslenderstraße seien zeitnah zu realisieren und hätten zudem keine Auswirkungen auf den laufenden Schulbetrieb.
Nun sei jedoch die Reaktivierung des Bestandsgebäudes als zweizügige Grundschule mit Blick auf neue pädagogische Konzepte, die ein verändertes, größeres Raumprogramm vorsehen, aktuell nicht möglich, teilt die Stadt mit. Für den Ausbau des Standorts werden daher der angrenzende Bolzplatz und eventuell weitere angrenzende Bereiche als Erweiterungsflächen geprüft.
Pavillons sollen kurzfristig aufgestellt werden
Um den Bedarf an Grundschulplätzen kurzfristig decken zu können, sollen Schulpavillons für die Schuljahre 2019/2020, 2020/2021 und gegebenenfalls 2021/2022 auf einem geeigneten Grundstück errichtet werden: an der Josefschule oder der Hinsbeckschule.
Die geschätzten Kosten für die Generalsanierung des Standorts Oslenderstraße 36b in Höhe von 4,4 Millionen Euro sollen laut Stadt auch den barrierefreien Umbau des Gebäudes, alle erforderlichen Sanierungen sowie die komplette Umgestaltung des Außengeländes beinhalten.
Noch im Vorjahr tendierten die Sozialdemokraten zum Neubau an der Josefschule. Nun reichten SPD und CDU den Antrag ein, sprachen sich darin für den Standort Oslenderstraße aus. Dem stimmte auch die FDP-Fraktion im Rat zu, sieht sich mit ihren bisherigen Forderungen bestätigt. Bezirksvertreter Jürgen Klein (FDP) fasst optimistisch zusammen: „Mit der nun vorliegenden Lösung wird die Grundschulsituation in Kupferdreh zumindest ab 2020 der erwartbaren Entwicklung vor Ort gerecht.“
>> DIE PROGNOSEN FÜR DIE SCHÜLERZAHLEN
Die Verwaltung war mit Ratsbeschluss vom 27. April 2016 zunächst beauftragt worden, den Schulstandort in Kupferdreh um einen Zug zu ergänzen. Seitdem hat sich die Anzahl der zukünftigen Grundschüler im Stadtteil jedoch anders als prognostiziert entwickelt, so dass inzwischen Bedarf an einem zweiten neu einzurichtenden Grundschulzug besteht.
Die ehemalige Dilldorfschule an der Olsenderstraße wurde von 1935 bis 2010 für den Schulbetrieb genutzt. Im Anschluss wurden dort Asylbewerber untergebracht, seit Frühjahr 2017 steht das Gebäude leer.