Essen-Kupferdreh/Dilldorf. . Der Rat entscheidet über die Reaktivierung des Standortes Oslenderstraße. Bezirksvertreter reagieren positiv. Warum sie es für sinnvoll halten.

Der Schulstandort Oslenderstraße in Dilldorf soll reaktiviert werden. Diese Empfehlung geben die Fachausschüsse den Kommunalpolitikern für den am Mittwoch (25. April) tagenden Rat mit auf den Weg.

Als letzte Instanz stimmte zudem die Bezirksvertetung VIII am Freitag nach einer Anhörung zu. Mehrheitlich wurde das vorgestellte Konzept befürwortet. Wobei die Stadtteilpolitiker besonderen Wert darauf legen, dass das Schulgebäude so konzipiert wird, dass eine Zweizügigkeit möglich ist.

Denn bislang geht der Verwaltungsvorschlag dort von einer einzügigen Beschulung aus: Das aus den 1930er Jahren stammende Gebäude sei unter heutigen Gesichtspunkten flächenmäßig nur für eine Grundschule tauglich.

Seit 2017 leergezogen

Derzeit steht der zweigeschossige Massivbau, der eine Hausmeisterwohnung und einen Bereich für die Ganztagsbetreuung hat, leer. Aufgrund sinkender Anmeldezahlen musste die Dilldorfer Grundschule 2010 geschlossen werden. Anschließend wurde das Gebäude als Asylbewerberunterkunft genutzt. Im Frühjahr 2017 wurde die Unterkunft leergezogen.

Inzwischen steigen bekanntermaßen die Schülerzahlen wieder – in Kupferdreh sind vor allem Neubaugebiete die Ursache dafür. Der Rat hat daher die Verwaltung beauftragt, an bestehenden Grundschulstandorten Erweiterungsbauten zu planen. In Kupferdreh wurden die Hinsbeckschule und die Josefschule unter die Lupe genommen.

Auf dem Grundstück der Josefschule an der Byfanger Straße 20 erschweren Flöze eine weitere Bebauung.
Auf dem Grundstück der Josefschule an der Byfanger Straße 20 erschweren Flöze eine weitere Bebauung. © Kerstin Kokoska

Bei der Hinsbeckschule würde sich ein Erweiterungsbau als schwierig erweisen – unter anderem müsste auf einem vorhandenen Bunker gebaut werden. Statt der veranschlagten 3,3 Millionen Euro würde die Baumaßnahme 9 Millionen Euro kosten. Am Standort Byfanger Straße (Josefschule) hat die Verwaltung festgestellt, dass die auf dem Grundstück befindlichen Flöze eine Bebauung deutlich erschweren könnten. Also wurde alternativ die ehemalige Dilldorfschule von der Verwaltung begutachtet.

Barrierefreier Umbau

Das Fazit: Das Bestandsgebäude eigne sich für eine schulische Nutzung und sollte reaktiviert werden. Das Raumprogramm einer einzügigen Dependance für eine Kupferdreher Grundschule könnte dort realisiert werden – nötig wären kleinere Umbaumaßnahmen, um das Schulgebäude barrierefrei (rollstuhlfahrergeeignet) zu gestalten. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 4,4 Millionen Euro.

Für eine Zweizügigkeit reichten die Räumlichkeiten nicht, so die Verwaltung. Denn Grundlage moderner pädagogischer Konzepte verlangten mehr Fläche und es gebe gesetzliche Vorgaben zu inklusiver Beschulung. Ganztagsbetreuung erhöhe den Flächenbedarf und die Schulhoffläche wäre zu klein.

So sehen es die Bezirksvertreter

Das sehen die Stadtteilpolitiker anders und fordern, die Verwaltung möge weitere Flächen in Schulnähe hinzuziehen. Jürgen Klein, FDP, äußerte: „Eine Zweizügigkeit ist unverzichtbar, um den Bedarf in Kupferdreh zu decken. Alles andere ist Flickschusterei.“

Auch Dirk Kallweit, CDU, stieß in das gleiche Horn: „Die Wohnbebauung Seebogen zeigt, dass wir langfristig weitere Neubaugebiete und damit steigende Schülerzahlen bekommen.“ Die Bezirksvertretung habe seinerzeit sehr bedauert, dass die Dilldorfer Schule aufgegeben wurde. „Damit ist ein Teil der Dörflichkeit weggefallen.“ Wieder eine zweizügige Schule dort zu haben, wäre eine Bereicherung für Dilldorf. Und Rolf Reithmeyer, SPD, bekräftigte: „Wenn wir da bauen, dann richtig.“

>> Das Ergebnis der Anstimmung

Als die Politiker die Grundschulsituation Ende 2017 diskutierten, plädierte die CDU für die Wiedereröffnung der Dilldorfschule. Die SPD machte sich u.a. für einen Neubau neben der Josefschule stark.
Nun stimmten die Politiker mehrheitlich für die Reaktivierung an der Oslenderstraße: 12:3 lautete das Ergebnis.