Essen-Heisingen. . Wo Sturmtief Ela im Schellenberger Wald wütete, pflanzt Grün und Gruga erneut 2000 Bäume. Spenden dafür sammelte die Heisinger Bürgerschaft.
Rund 2000 junge Bäume werden in den kommenden Tagen im Schellenberger Wald gepflanzt. Auszubildende des Forstbetriebes von Grün und Gruga sind mit Pflanzbohrern im Einsatz, um Eichen, Walnuss, Esskastanie und Feldahorn in die Erde zu bringen. Ermöglicht wird die Pflanzaktion von der Heisinger Bürgerschaft. Die Mitstreiter starteten nach dem Sturmtief Ela, das Pfingsten 2014 in Essen wütete und dem Schellenberger Wald enorm zusetzte, einen Spendenaufruf. Und den Bürgern ist ihr Wald so wichtig, dass insgesamt eine fünfstellige Summe herauskam.
Für die Bürgerschaft und deren Vorsitzenden, Günter Kirsten, stand
damals relativ schnell fest, dass sie nach Ela etwas tun müssen. So entstand die Idee, Geld zu sammeln. Politik und Werbegemeinschaft beteiligten sich an der Spendenaktion, erinnert sich Bodo Flüchter, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerschaft. Das Geld wird nun wie bereits in den Vorjahren eingesetzt, um noch klaffende Lücken im Schellenberger Wald zu schließen. Arbeit und Sachverstand bei den Pflanzaktionen steuere Grün und Gruga bei.
Wucht von Ela riss auch 160 Jahre alte Bäume um
„Wir haben auch in den Vorjahren jeweils rund 2000 Bäume gepflanzt“, sagt Förster Tobias Hartung. Ausgewählt wurden Bäume, die Licht brauchen und auch gute Chancen mit Blick auf den Klimawandel haben. „In den ersten zwei bis drei Jahren pflegen wir sie und schneiden sie von Brombeeren frei“, erklärt er den Arbeitsaufwand. Danach seien die Bäume auf sich gestellt.
Die Wucht von Ela hat immerhin bis zu 160 Jahre alte Bäume umgerissen. Einige Baumleichen, wie der Förster das abgestorbene Holz nennt, stehen in Teilen noch, andere liegen am Boden. Für Waldbesucher bietet das Totholz mitunter keinen schönen Anblick, für Insekten sei es allerdings sehr wichtig. Nur wenn Gefahr von einem morschen Baum in Nähe eines Wanderweges ausgehe, werde er gefällt. Die Nachfolger dieser alten Bäume sind nun etwa einen Meter hoch. „Mit der Pflanzaktion helfen wir der Natur auf die Füße. Damit wiederholen wir lediglich das, was schon unsere Vorgänger machten“, erklärt der Förster. Auch sonst würde ein Wald entstehen, „allerdings erst in Jahrzehnten“.
Geduld für Ernte von Walnüssen und Esskastanien
Geduld ist dennoch gefragt: „Über Esskastanien und Walnüsse werden sich erst andere Generationen freuen“, sagt Ursula Podeswa von der Bürgerschaft, der die Auswahl dieser Bäume am Herzen lag. Die meisten der neu gepflanzten Bäume werden allerdings Eichen sein, sagt der Förster. Ob Eiche oder Kirsche, wenn Rehbock und Frost in den kommenden Jahrzehnten zuschlagen, werden jedoch längst nicht alle 2000 Bäume überleben. Nach 30 Jahren könnten es nur noch 1000, nach 100 Jahren noch viel weniger sein, sagt Hartung: „Das ist die natürliche Dynamik im Wald.“
Bis dahin brauchen die jungen Bäume derzeit erst einmal etwas Regen. Und die nächste Pflanzaktion steht schon im Herbst oder spätestens im kommenden Jahr an. Bodo Flüchter: „Wir haben noch eine vierstellige Summe.“