Essen-Heisingen. . Fünf Plätze, eine Halle, Gastronomie, Ausblick zum See: Das macht den Heisinger Club aus, dem sportliche Ambitionen und Wohlfühlatmosphäre wichtig sind.
Den Tennisclub an der Westpreußenstraße kannten die beiden Heisinger Carsten Schmalhaus (45) und Karsten Thomas (55) durchaus. Aber erst als ihre Kinder zum Schläger griffen, folgten die Väter ihnen auf den Platz. Und nicht nur das: Carsten Schmalhaus ist inzwischen der Geschäftsführer des Vereins, Karsten Thomas der Vorsitzende. Längst haben sie Tennis als Familiensport für sich entdeckt – wie viele andere auch: 300 Mitglieder zählen zum Heisinger Club, darunter 80 Kinder.
Doch darauf ruhen sich die Verantwortlichen mitnichten aus. Sie bieten weiterhin ihren Tenny-Day für Mädchen und Jungen an, die in den Sport hineinschnuppern möchten. Sie besuchen Schulen und öffnen am kommenden Wochenende ihre Türen für Besucher. Auf ihrem Vereinsgelände haben sie einen neuen Spielplatz errichtet, die Gastronomie Hei-Break ist für alle geöffnet.
„Einen sehr guten Schläger gibt es für 80 Euro“
Tennis sei heute ein Breitensport; einen sehr guten Schläger gebe es für 80 Euro und die Beziehungen und Bürgschaften, die ehemals für eine Mitgliedschaft nötig gewesen seien, gebe es längst nicht mehr.
Den Gründungsvätern des Vereins haben 1969 die guten Beziehungen zur Essener Steinkohle durchaus geholfen, das verwaiste Schrebergartengelände oberhalb der ehemaligen Brikettfabrik pachten zu können. Zehn Jahre später kauften sie die rund 7000 Quadratmeter von Mannesmann. Die direkte Sicht auf den Baldeneysee verdecken nun zwar einige Bäume, den Ausblick von der Terrasse ins Grüne genießen Spieler wie Gäste weiterhin. „Wir liegen hier so versteckt, dass sogar manche Heisinger uns nicht kennen“, sagt Karsten Thomas zu ihrer Lage oberhalb der ehemaligen Zeche Carl Funke.
Zum Vereinsgelände gehören fünf Außenplätze
Zum Vereinsgelände gehören fünf Außenplätze und eine Halle, die 2015 ein neues Dach erhalten hat. 80 000 Euro hat die Stadt dem Verein beigesteuert, der zudem alte Lampen gegen LED-Licht ausgetauscht und eine energiesparende Heizungsanlage eingebaut hat, berichtet Carsten Schmalhaus von Investitionen und Neuerungen. Die Zuschauer haben eine kleine Tribüne und die Kinder zuletzt den Spielplatz erhalten.
Der Nachwuchs halte in der Regel mit etwa drei bis vier Jahren erstmals
einen Schläger in der Hand, erste Spielerfahrungen sammeln die Mädchen und Jungen mit etwa neun Jahren. Trainiert werden auch die Kinder im Verein von Milko Petkov, einem ehemaligen Davis-Cup- und Bundesligaspieler. Im Club gebe es natürlich sportliche Ambitionen, Turniere und Teilnahmen an Meisterschaften – und die Mannschaft Herren 70 (mit dabei ist eines der Gründungsmitglieder) zum Beispiel, die gewinne regelmäßig, berichtet der Geschäftsführer. In jüngster Zeit seien einige Eltern mit Kindern eingetreten, freut sich Carsten Schmalhaus: „Tennis spielt hier oft die ganze Familie.“
Der Tennissport habe an Aufmerksamkeit verloren
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Dabei habe der Tennissport merklich an Aufmerksamkeit verloren, als er aus dem öffentlichen Fernsehen verschwand, sagt Karsten Thomas. Der aktuelle Kerber-Effekt sei mit dem von Boris Becker und Steffi Graf in den 1980er Jahren nicht vergleichbar. „Wir sind aber gut aufgestellt“, sind sich Vorsitzender und Geschäftsführer einig. Einigkeit herrscht auch bei den Zielen für ihren Club: „Wir wollen nicht nur Tennis-Cracks trainieren, sondern weiterhin am gesellschaftlichen Leben in unserem Stadtteil teilhaben.“ Um Nachwuchs möchten sie auch künftig offensiv werben und allen auf ihrer Anlage an der Westpreußenstraße eine Wohlfühlatmosphäre bieten.
>>TAG DER OFFENEN TÜR IM TENNISCLUB HEISINGEN
Wenn am Samstag, 22. April, bundesweit die Aktion „Deutschland spielt Tennis“ stattfindet, öffnet auch der Heisinger Tennisclub seine Türen. Interessierte sind ab 12 Uhr auf die Anlage an der Westpreußenstraße 50 eingeladen.
Weitere Informationen zum THC gibt es auch auf:
www.tc-heisingen.de
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