Essen-Heisingen. . Über 10.000 Besucher kommen zum traditionellen Wottelfest in Essen-Heisingen. Warum nun die Zukunft des großen Festes in Frage steht.

Die Zukunft des Heisinger Wottelfestes steht in Frage. Harald Meyer, Vorsitzender der Heisinger Werbegemeinschaft, sowie Vorstandsmitglied Willy Schüffler, kündigen nun an, für das Fest nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Seit mehr als zehn Jahren ist die Werbegemeinschaft der Partner der Organisatoren von der Heisinger Bürgerschaft. Entschieden werden soll über die Zukunft der finanziellen Zuwendungen auf der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft im Februar oder März.

„Die Kosten werden einfach immer höher. In diesem Jahr mussten wir einen hohen vierstelligen Betrag bezahlen“, berichtet Harald Meyer. Die Werbegemeinschaft übernimmt etwa die Finanzierung des Stroms und den gesamten Sicherheitsdienst. Und gerade der macht Meyer und Schüffler Kopfschmerzen. „Es gab Schwierigkeiten in diesem Jahr, weil wir die kompletten Absperrungen mitsamt Personal von einer privaten Firma ordern sollten. Das wäre immens teuer geworden.“ Normalerweise bezögen die Organisatoren Absperrmaterial von einer Firma, sorgten aber zusammen mit der örtlichen Feuerwehr für den Dienst beim Fest. Nach harten Verhandlungen durfte man dann noch einmal beim Status quo bleiben. „Was aber nächstes Jahr sein wird, ist nicht absehbar. Die Auflagen sind für uns immer eine Wundertüte.“ Meyer rechnet vor: Wolle man nur das Wottelfest 2015 kostenneutral gestalten, müssten die Standmieten zwischen 100 und 800 Euro liegen.

Großes Event mit mehreren Bühnen

Diese „Wundertüte“ wollen Meyer und Schüffler ihren Mitgliedern gegenüber nicht mehr vertreten. „Uns sind dann während des Jahres für die meisten Aktionen die Hände gebunden“, sagt der Vorsitzende. Hin und wieder unterstütze man noch andere Projekte, wie das Konzert der Bürgerschaft mit Opernsängerin Nela Saric in der Georgskirche Ende Juni. Kostspielig ist die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung, für die die Geschäftsleute Jahr für Jahr sorgen – ebenfalls ein vierstelliger Betrag. Meyer: „Viel mehr können wir nicht machen.“

Ginge die mehr als zehn Jahre währende Kooperation von Werbegemeinschaft und Bürgerschaft in die Brüche, hätte dies wohl unabsehbare Folgen für das Wottelfest. Die traditionelle Feier am jeweils letzten Augustwochenende eines Jahres hat sich zu einem großen Event mit mehreren Bühnen und über 10 000 Gästen entwickelt – Kosten, die die Bürgerschaft ziemlich sicher nicht alleine tragen kann. Deren Vorsitzender Günter Kirsten: „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit das Wottelfest auch 2016 stattfindet.“