Essen-Kray. . Unter dem knackigen Namen Frits & Tits schaffen sich „Schrottlady“ Monika Kosiol und ihre beiden Mitstreiterinnen ein neues, zweites Standbein, denn der Schrotthandel geht trotzdem weiter
Auch Medienphänomene kennen Wirtschaftsprobleme. So bekennen die „Schrottladys“ aus Kray: „Die Schrottpreise sind im Keller.“ Doch dem Trio, das neben Metallmüll auch Nylonstrümpfe, hautenge Tops und auf sie gerichtete Kameras liebt, liegt Resignation fern: Die findige Truppe schafft sich einfach ein zweites Standbein – eine Pommesbude mit dem eingängigen Namen „Frits & Tits“.
Ein Name, der aufhorchen lässt, und das nicht nur, weil er sich reimt. „Der Name muss knallen“, ist „Schrottlady“-Chefin Monika Koisol überzeugt. „Zuerst wollten wir den Imbiss ,Heiße Kiste’ nennen, aber dann dachten wir, das geht noch schärfer.“ Denn mit ihrem sexy Ruhrpott-Tussis-Image haben es die „Schrottladys“ bereits zu einiger Berühmtheit gebracht, auf Privatsendern der Sat1/Pro7-Familie sind sie immer wieder Stars in Doku-Soap-Beiträgen zu sehen.
Doch nicht nur „sex sells“ sei ein Argument für den Namen, schließlich strahle er auch internationales Flair aus, sagen die Mädels augenzwinkernd. Denn mit „tits“ umschreibt der Brite ja bekanntlich in derber Form die weibliche Oberweite. Und: „Frits ist französisch“, sagt Desiree Artmeier und liegt damit nur einen Buchstaben daneben, denn die Franzosen essen „frites“. Niederländisch würde auch besser passen, denn neben den Fritten, die in typisch holländischer Manier dick geschnitten daherkommen, haben die drei Damen vom Grill weitere Spezialitäten, wie man sie aus Schnell-Imbisstempeln des „Oranje“-Landes kennt, im Programm: Frikadellen Spezial und Bami-Häppchen stehen zum Beispiel auf der Speisekarte.
Allerdings darf die gute alte Bratwurst nicht fehlen. Zum Frühstück soll es zudem belegte Brötchen geben. An gerade angesagten Slow-Food-Tempeln mit Bioburgern zu hohen Preisen wollen sich die Ladys nicht orientieren, vielmehr dient die klassische Pommesbude als Vorbild. „Bei uns soll das Essen noch bezahlbar sein“, sagt Koisol.
Sektempfang zur Eröffnung von „Frits & Tits“ am Samstag
In den letzten Wochen haben die Mädels für ihr Vorhaben viel geschuftet: „Von halb acht Uhr morgens bis abends um halb neun haben wir den Imbisswagen auf Vordermann gebracht“, sagt Desiree Artmeier, und es scheint, dass ihr nur von der Erinnerung der Schweiß wieder von der Stirn rinnt.
Schrottladys aus Essen-Kray
1/32
Den einstmals ausrangierten Wagen haben sie mit neuem Boden, neuer Theke und neuen Geräten ausgestattet und haben ihm zudem einen neuen Anstrich verpasst – natürlich in Pink. „Soll ja auch auffallen“, lächelt Artmeier. Auch der Platz an der Joachimstraße 63, auf dem der Wagen stehen soll, musste noch entsprechend hergerichtet werden – und darüber hinaus haben die Ladys noch ihre Schrott-Touren gemacht. Mit denen soll es auch trotz des Imbisses weiter gehen.
Essen und TrinkenAm kommenden Samstag wollen sie den Lohn für ihre Arbeit kassieren: Um 10 Uhr morgens eröffnen sie ihren Imbiss – standesgemäß mit Sektempfang. „Wir hoffen, dass alle kommen“, so Kosiol, die keinen Hehl daraus macht, auch auf den Promi-Bonus zu setzen: „Viele wollen uns kennenlernen und Fotos mit uns machen. Aber nicht jeder hat Schrott zu Hause, so dass er uns holen kann. Aber Hunger hat jeder mal“, grinst sie und ergänzt selbstbewusst: „Bei uns isst das Auge mit.“
Schrottladys suchen geeignete Stellfläche für „Frits & Tits“
Nach der Eröffnung am 18. April um 10 Uhr, Joachimstr. 63a, hat der Imbisswagen „Frits & Tits“ montags bis freitags von 6 bis 15 Uhr geöffnet. Mit ihrem Imbiss-Konzept wollen die Schrottladys auch auf Expansionskurs gehen: Dafür suchen sie noch nach geeigneten Stellflächen. Wer eine Stellfläche besitzt, kann sich bei Monika Kosiol melden unter: 0178-15 65 192.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.