Altenessen-Süd. Lernen in den Ferien ist kein Schülertraum. 20 Schüler machen es dennoch in der „Sommerschule“ der Essener Chancen für die Nachprüfung.
In der Präambel der Satzung der Essener Chancen steht, der Vereinszweck sei die Förderung und Durchführung von sozialen Projekten und Veranstaltungen. Der Verein wolle Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten und Kulturen ansprechen, sie involvieren und aktivieren, ihre Chancen für Schule, Ausbildung und Beruf zu ergreifen. Das neueste Projekt des im Jahre 2012 gegründeten Vereins ist die „Sommerschule“.
Es begann mit Hausaufgabenbetreuung/Nachhilfe für junge Fußballer
Schule bildet die Basis. Als erstes wurde die Hausaufgabenbetreuung/Nachhilfe für Spieler des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) an der Seumannstraße organisiert. Im November vergangenen Jahres kamen die „Bessermacher“ dazu. Zehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Essen-Nord-Ost (Geno) büffelten dafür, den Sprung in die 10. Klasse zu schaffen. Am Freitag, 12. Juli, wenn die Zeugnisse verteilt werden, werden sie wissen, ob es geklappt hat. Die „Bessermacher“ sind darauf angelegt, die Gymnasiasten im Idealfall bis zum Abitur zu begleiten.
In den Ferien beginnt die „Sommerschule“, das nächste gemeinsame Projekt der Essener Chancen und des Gymnasiums Essen-Nord-Ost. „Bis zu 20 Jugendliche werden am Lernort Seumannstraße auf ihre Nachprüfungen vorbereitet“, erklärt Tani Capitain, Geschäftsführer der Essener Chancen.
Den Anstoß zur „Sommerschule“ gab das Gymnasium Essen Nord-Ost
Den Anstoß zur „Sommerschule“, die zunächst auf ein Jahr angelegt ist, kommt vom Gymnasium Essen-Nord-Ost. Sie ist nun mit dem Projekt „Die Bessermacher“ verknüpft. Ein privater Spender kommt für die Verpflegung auf, und die Evonik-Stiftung finanziert die für die Aktion benötigten Personalkosten. „Wir sind dankbar, dass wir mithilfe der Essener Chancen und weiterer Unterstützer das erfolgreiche Modell fortführen können“, so Schulleiter Udo Brennholt. Bisher organisierte die Schule die Vorbereitung auf die Nachprüfungen in Eigenregie und arbeitete dabei mit außerschulischen Kräften zusammen.
Die Aktion „Schule is’ auf’m Platz“ läuft aus
Die „Sommerschule“ geht an den Start. Die Aktion „Schule is‘ auf’m Platz“ wird nach sieben Jahren eingestellt. „Schule is‘ auf’m Platz war 2012 der Startschuss für die Essener Chancen und ist lange Zeit erfolgreich gelaufen“, erläutert Tani Capitain.
„Einige Grundschulen haben sich aber in letzter Zeit immer schwerer getan, Kinder für die Aktion zu gewinnen. Deshalb werden wir das Projekt mit einem weinenden Auge in diesem Sommer auslaufen lassen und die Sommerschule etablieren. Hier ist der Bedarf von Schulseite eindeutig gegeben.“
Täglich vier Stunden Betreuung
Vom 12. bis 23. August, den beiden letzten Ferienwochen, geben etwa 20 Jugendliche des Geno, aus dem Nachwuchsleistungszentrum und weiteren Kooperationsschulen Vollgas. Jeden Tag gibt es eine vierstündige Betreuung durch die beiden Projektverantwortlichen der „Bessermacher“ sowie zusätzliche Honorarkräfte, um auf die individuellen Bedarfe der Jugendlichen eingehen zu können. Sportliche Angebote ergänzen die Förderung und sollen für einen freien Kopf zum Lernen sorgen. „Wenn die Zeugnisse verteilt sein werden, wird feststehen, für welche Fächer wir Honorarkräfte benötigen“, sagt Tani Capitain. Oft sind dies Lehramtsstudenten der Uni Duisburg-Essen, mit der die Essener Chancen zusammenarbeiten.
„Unser Lernort hat einen offenen Charakter. Wir fördern rot-weisse Spieler des Nachwuchsleistungszentrums, aber auch Kinder und Jugendliche aus dem Umfeld. Die Sommerschule ist neben der tagtäglichen Hausaufgabenbetreuung sowie den Bessermachern das dritte Projekt, welches wir an der Seumannstraße etablieren wollen“, so Tani Capitain.