Essen-Altenessen. . Ein Holzhaus ziert das Gelände des RWE-Jugendleistungszentrums. Der „Lernort Seumannstraße“ wurde maßgeblich von der Kruppstiftung gefördert.
Kinder und Jugendliche, Mädchen wie Jungen, lernen auf dem Gelände des RWE-Leistungszentrums an der Seumannstraße auf gepflegtem Kunstrasen das Spiel mit dem Fußball. Ab jetzt können sie zusätzlich in funktionalem Ambiente viel fürs Leben lernen. Dort, wo bisher zwei Sprunggruben zu großen Sätzen einluden, steht seit kurzem ein Haus aus besonders widerstandsfähiger, sibirischer Lärche. Es ist der „Lernort Seumannstraße“ der Essener Chancen, der mit großzügiger Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gebaut wurde.
Bisher fanden Hausaufgabenbetreuung, Klausurvorbereitung und – bei Bedarf – Vorbereitung auf das Berufsleben („Paten für Arbeit“) auf etwa einem Drittel des jetzigen Platzes im ersten Stock des Kabinengebäudes statt. „Fußball ist das Medium“, betonte Peter Renzel, Sozial- und Schuldezernent und Mitgründer der Essener Chancen am Dienstag bei der Inbetriebnahme.
„Es ist kein Sportprojekt, sondern ein Bildungsprojekt“
„Es ist kein Sportprojekt, sondern ein Bildungsprojekt“, betont Thomas Kempf, Leiter der Förderabteilung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. „Während die Kinder im Gebäude lernen oder auf dem Platz trainieren und spielen, können die Eltern von der Terrasse zuschauen“, fügt Kempf hinzu. Die Stiftung fördert seit 2014 die Essener Chancen, hat den Kunstrasenplatz vor dem neuen Lernort bezahlt und trägt die Personalkosten für bisher zwei feste pädagogischen Kräfte. Mit 68 000 Euro finanzierte die Stiftung nun auch fast komplett den Neubau des Holzhauses. „Wir haben mit der Hilfe von Partnern noch etwas für die Einrichtung draufgepackt“, erklärt RWE-Boss Michael Welling in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Essener Chancen. Inklusive des Neubaus hat die Stiftung 222 000 Euro zur Verfügung gestellt. 2018 läuft die Förderung aus. „Der helle Neubau gibt den Kindern und Jugendlichen auch ein Gefühl der Wertschätzung“, findet Kempf.
Bisher wurden etwa 40 Kinder pro Woche betreut
Etwa 40 Kinder – nicht nur von Rot-Weiss, sondern auch aus der Nachbarschaft sowie der Kooperation mit Schulen – wurden bisher von den Essener Chancen betreut. „Mit dem neuen Haus können wir die Zahl deutlich erhöhen“, betont Geschäftsführer Tani Capitain.
Niklas Cox, der Projektkoordinator „Lernort Seumannstraße“, ist von dem Neubau begeistert: „Das ist für uns eine völlig andere Lernatmosphäre.“ Die hellen Räume und die moderne Beleuchtung tragen viel dazu bei. Von der Möglichkeit eines WLAN ganz zu schweigen.
Und einen großen Vorteil habe der Lernort, der ganz praktisch mitten auf dem Gelände liegt, sowieso. Im Kabinengebäude sei man ein wenig weit vom Schuss gewesen. Am neuen Standort falle es einfacher, mit den Eltern in Kontakt zu kommen. Und das sei nicht ganz unwichtig, „zumal es gilt besonders mit jenen Eltern ins Gespräch zu kommen, die von der Wichtigkeit der Schule nicht so überzeugt sind“.