Essen-Nordviertel. . Nach Eröffnung des 1. Bauabschnitts des Radwegs Zangenstraße folgt nun eine weitere Etappe. Die Brücke über die Bottroper Straße ist in Sicht.

Noch finden die Bauarbeiten mehr oder weniger im Verborgenen statt. Nur ein paar Radfahrer und Spaziergänger auf dem Grünzug Zangenstraße bekommen sie mit. Doch in wenigen Monaten, vielleicht noch in diesem Jahr, wird sich an der Bottroper Straße – nördlich des westlichen Segerothparks – Erstaunliches tun: Das künftige Wohngebiet Essen 51 bekommt einen Radwegeanschluss an die Rheinische Bahn, und vielleicht überquert im kommenden Jahr eine Brücke die Bottroper Straße. „Mit ihr würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, kündigt Hermann-Josef Steins (Grün und Gruga) an. „Die Radfahrer bekämen eine sichere Verbindung Richtung Altenessen, und die beiden Teile des Segerothparks wären miteinander verbunden.“

1. Bauabschnitt endet in einer engen Schleife

Abrupt endet der 1. Bauabschnitt. Die Schleife (links) hinunter in den Segerothpark ist sehr eng. Eine Brücke soll die Fahrt erleichtern.
Abrupt endet der 1. Bauabschnitt. Die Schleife (links) hinunter in den Segerothpark ist sehr eng. Eine Brücke soll die Fahrt erleichtern. © Kerstin Kokoska

Der im November eröffnete Radweg zwischen Rheinischer Bahn und der Bottroper Straße – der erste Bauabschnitt des Grünzugs Zangenstraße – hat einen Nachteil: Er endet abrupt an der viel befahrenen Verkehrsader. Und die enge Schleife hinunter in den Park ist für Radfahrer alles andere als ideal. Deshalb plant Grün und Gruga konkret den Brückenschlag über die Bottroper Straße. Beim Land liegt bereits der Förderantrag vor für eine drei Meter breite direkte Verbindung mit der östlichen Seite vor. Die Stadt erhofft sich Mittel aus dem neuen Programm „Starke Quartiere – starke Menschen“, das hauptsächlich die Integration fördern und Kinderarmut bekämpfen soll, aber auch Gelder für den Städtebau bereit hält.

Neue Brücke wird drei Meter breit

Bahngleise liegen noch am neuen Radweg Grünzug Zangenstraße, die ehemalige Bahntrasse Kruppsche Ringbahn wird zum Radweg umgebaut.
Bahngleise liegen noch am neuen Radweg Grünzug Zangenstraße, die ehemalige Bahntrasse Kruppsche Ringbahn wird zum Radweg umgebaut. © Kerstin Kokoska

Die Brücke wird das gleiche Format haben wie der im letzten Jahr errichtete Steg über die Pferdebahnstraße. Sie wird allerdings nicht am jetzigen Übergang über die Straße errichtet, sondern einige Meter weiter nördlich auf der Trasse der Kruppschen Ringbahn. Hier stand einst eine Eisenbahnbrücke, die im Gebüsch liegenden Gleise erinnern an die Industriezeit.

Damit wird der Radweg den nordöstlichen Abschnitt zwischen Bottroper Straße und Berthold-Beitz-Boulevard erreichen. Hier hat die Stadt bereits alle Grundstücke erworben. Eine weitere Brücke, diesmal über den Berthold-Beitz-Boulevard, soll die Verbindung Richtung Altenessen knüpfen. Bis dazu eine Entscheidung getroffen ist, plant Hermann-Josef Steins eine Rampe, damit Radfahrer Boulevard ebenerdig überqueren können.

Provisorischer Ausbau

Der südliche Abschnitt des Grünzugs Zangenstraße
Der südliche Abschnitt des Grünzugs Zangenstraße © Miriam Fischer

Weil also noch einige Zeit verstreicht, ist zuvor ein Wegeanschluss an den Berthold-Beitz-Boulevard vorgesehen. Hermann-Josef Steins: „Der provisorische Ausbau stellt eine kurzfristige, sinnvolle Fortsetzung des kürzlich eröffneten 1. Bauabschnitts dar.“ Die Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH ist derzeit im Gelände im Einsatz, quasi im Verborgenen.

IN EINIGEN JAHREN BESTEHT VERBINDUNG MIT ZOLLVEREIN

  • In weiteren Bauabschnitten soll der Grünzug von der Hövel-straße über den Bahnhof Altenessen bis zum Helenendamm geführt und von hier bis zum Welterbe Zollverein verlängert werden. Die Kostenplanung steht noch aus. Der anvisierte Ausbauzeitraum beträgt etwa zwei Jahre von 2022 bis 2024.
  • Da der weitere Ausbau des Grünzugs Zangenstraße bis nach Altenessen noch bis zu drei Jahre beanspruchen wird und auch der geplante Radschnellweg „Mittleres Ruhrgebiet“ noch mindestens fünf bis zehn Jahre auf sich warten lässt, ist ein provisorischer Anschluss bis zum Berthold-Beitz-Boulevard vorgesehen.