Essen-Stoppenberg. . Beide Überwege sind marode. Beide zeitgleich in Angriff zu nehmen, ist zu teuer. Die Verwaltung spricht sich für die Josef-Hoeren-Straße aus.

Die Fußgängerüberquerungen über die Gleise der Köln-Mindener-Eisenbahn an der Josef-Hoeren-Straße und der Rahmstraße sind so marode, dass eine kurzfristige Sperrung nicht ausgeschlossen werden kann. Bei einer Benotung von 1 bis 4 bekam die Josef-Hoeren-Straße eine 3,9 und die Rahmstraße eine 2,9 (wir berichteten). Eine parallele Lösung wird es nicht geben. In einem Beschlussvorschlag der Verwaltung, der am Mittwoch der Bezirksvertretung V zur Kenntnis vorgelegt wurde, hat die Josef-Hoeren-Straße Vorrang.

Um etwas über die Notwendigkeit der beiden Rampen zu erfahren, wurde gezählt, wie oft sie von wem genutzt werden. Die Rampe an der Rahmstraße wird sehr gut von Schülern genutzt, die an der Josef-Hoeren-Straße mehr zur Freizeitgestaltung.

„Prüfung aus besonderem Anlass“ bestätigt Zustand

Der schlechte Zustand hat sich bei einer Prüfung „aus besonderem Anlass“ am 8. Februar diesen Jahres noch einmal bestätigt. Erste Maßnahmen wie Abschlagen lockerer Betonschichten sowie Teilabsperrungen kritischer Bauwerksstationen seien erfolgt.

Drei Varianten mit unterschiedlichen Kosten sind denkbar. Rahmstraße (1:1-Lösung) 2,53 Millionen Euro; Josef-Hoeren-Straße (barrierefrei mit Rampen) 6,53 Millionen; Josef-Hoeren-Straße (barrierefrei mit Aufzügen) 3,3 Millionen Euro. Die Verwaltung kam zu dem Ergebnis, dass die Kosten für den Neubau von zwei Überführungen nicht gerechtfertigt – sprich: zu teuer – seien. Sie schlägt vor, den Übergang an der Josef-Hoeren-Straße abzureißen und für 3,3 Millionen Euro neu zu bauen.

Neubau überspannt auch Köln-Mindener-Straße

Bezirksbürgermeister Michael Zühlke.
Bezirksbürgermeister Michael Zühlke. © Carsten Klein

„Damit kann die Bezirksvertretung leben. Die Barrierefreiheit und die Anbindung an das Radwegenetz sind für uns unverzichtbar. Die neue Überquerung an der Josef-Hoeren-Straße sollte zudem nicht nur die Gleise überspannen, sondern auch die Köln-Mindener-Straße, so dass sie auf einem städtischen Grundstück enden wird“, erklärt Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (Jahrgang 1960), der selbst als Schulkind den Übergang nutzte. Das sei für Fußgänger und Radfahrer die komfortablere Lösung. „Wir hoffen, dass die Rahmstraße so lange hält“, fügt Michael Zühlke hinzu.

Rahmstraße: Entscheidung fällt später

Was mit der Rahmstraße passieren soll, muss sich später zeigen. Im Beschlussvorschlag steht: „Der Erhalt des Übergangs Rahmstraße bis zur Fertigstellung des neuen Übergangs Josef-Hoeren-Straße wird angestrebt, kann aber nicht garantiert werden. Über Maßnahmen bezüglich dieses Bauwerks soll zu einem späteren Zeitpunkt separat entschieden werden.“

>>> Fertigbauteile sollen Bauzeit verkürzen

  • 2020 wird für Arbeiten an der Brücke Bottroper Straße die Bahnstrecke gesperrt. Diese Zeit soll für Abriss und Neubau der Überquerung Josef-Hoeren-Straße genutzt werden.
  • Das neue Bauwerk soll technisch und optisch optimiert werden. Um die Baumaßnahme zu beschleunigen und die Zeit ohne Brücke so kurz wie möglich zu halten, sollen Fertigbauteile verwendet werden.