Essen-Altenessen. . Bezirksvertretung V lehnt eine Sondermüllverbrennung der Firma Harmuth einstimmig ab. Vogelheimer Anwohner wollen erneut gegen die Pläne klagen.

In Vogelheim ist man fest entschlossen, gegen die geplante Sondermüllverbrennungsanlage von Harmuth zu klagen. Nachdem vor etwa sieben Jahren eine Klage gegen das Unternehmen gescheitert war, weil der Kläger nicht nah genug an dem Objekt wohnte, würden sich jetzt mehrere andere Vogelheimer größere Chancen auf eine erfolgreiche Klage ausrechnen, Denn sie wohnten in einem Umkreis von unter zwei Kilometern zur Anlage, berichtete SPD-Bezirksvertreter Karl-Heinz Kirchner am Dienstag in der Bezirksvertretung. „Da regt sich schon einiges in Vogelheim“, sagt er. Ähnliches wird aus Bottrop-Ebel berichtet.

Einig war sich das Gremium, dass die Anlage im Interesse des Essener Nordens unbedingt verhindert werden müssen. Wer hochwertiges Wohnen an der Marina und entsprechendes Gewerbe auf der „Freiheit Emscher“ anstrebe, könne nicht gleichzeitig eine Verbrennungsanlage zulassen, in der Altöl, Klärschlamm, Chemieabfälle und Ölpellets verbrannt würden, fügte SPD-Sprecher Theo Jansen hinzu. Angestellte künftiger Betriebe, die sich für eine der neuen Wohnungen im Essener Norden entscheiden, würden von einem Verbrennungsofen in unmittelbarer Nachbarschaft abgeschreckt. „Ist das also Wirtschaftsförderung oder Wirtschaftszerstörung?“, fragte Theo Jansen und griff die städtischen Wirtschaftsförderer an, die schon seit vergangenem Sommer von den Plänen gewusst hätten. Nur über Umweltschutzverbände sei die Bezirksvertretung informiert worden. Diese habe aber sowohl ein Vorschlags- als auch ein Beratungsrecht. Das zu schützen fordert die SPD in ihrem Antrag von der Bezirksregierung in Düsseldorf ein.

CDU befürchtet „Imageschaden für unseren Bezirk“

Auch die CDU befürchtet im Falle einer Genehmigung der Anlage einen „Imageschaden für unseren Bezirk“, es gäbe „dringenden Aufklärungsbedarf“, so CDU-Sprecherin Kölking.

Auf die wider Erwarten gute Entwicklung des Econovia-Geländes wies EBB-Fraktionsvorsitzender Friedel Frentrop hin. Dass dort nun die Kapazitäten einer Altanlage erweitert werden sollten, – laut Theo Jansen von 4000 auf 8600 Kilogramm pro Stunde – sei nicht hinnehmbar. Sein Fazit: „Unmöglich, sie zu genehmigen.“

Am kommenden Montag, 28. Januar, tagt die Vogelheimer Stadtteilkonferenz um 18 Uhr in der Aula der Gesamtschule Nord. Auch dort werden die Müllverbrennungspläne ein Thema sein. Ein Arbeitskreis befasst sich direkt mit dem Thema, so Karl-Heinz Kirchner.

Neue Marina-Pläne werden im Februar vorgestellt

Die Gegner der Sondermüllverbrennung auf dem nahen Econovia-Gelände befürchten, dass die geplanten hochwertigen Wohnungen an der Marina keine Käufer finden, wenn der Ofen genehmigt wird.

Die neuesten Ideen einer Marina am Kanal werden am Freitag, 22. Februar, im Rathaus vorgestellt