Essen-Altenessen. . Thomas Sterner wollte mit außergewöhnlicher Aktion etwas gegen die Vermüllung tun. Bezirksvertretung streicht ihm sein Konzept jedoch zusammen.

„Schönes Altenessen – Aus der Traum“: Zwei Tage vor seinem 50. Geburtstag hat Thomas Sterner die Nase voll. Der Altenessener Unternehmer beendet seinen Kampf gegen die Vermüllung, bevor er ihn aufnehmen konnte. Den Grund sieht er im „Filz von Altenessen“, wie er schimpft: Denn SPD und CDU strichen ihm seine geplante Aktion rigoros zusammen.

Idee entstand auf der Altenessen-Konferenz

Auf den Altenessen-Konferenzen war zuletzt der Müll ein Thema. Um gegen die Achtlosigkeit von Zeitgenossen ein Zeichen zu setzen, kam Thomas Sterner auf die Idee, auf großen Schildern die Warnung zu schreiben: „Vermüllung kostet bis zu 5000 Euro“. Gemeinsam mit dem Straßenverkehrsamt fand er 27 Laternenmasten, an denen diese Schilder aufgehängt werden könnten, ohne den Verkehr zu stören. Und zwar an Standorten, die von illegaler Müllentsorgung besonders betroffen sind, sowohl in verkehrsreichen Straßen wie die Altenessener-, Hövel- oder Krablerstraße, aber auch in Seitenstraßen wie Radhoff- oder Nienhausenstraße. Zur Finanzierung waren ihm Mittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ in Aussicht gestellt worden.

Sorgen um Altenessens Image

Sein mit zehn anderen Bürgern erarbeitetes Konzept und die Liste der Standorte stellte er allen Fraktionen vor. Gegenwind habe er nicht verspürt. Im Gegenteil: Nach dem Gespräch mit der SPD, bei der Fraktionsvorsitzender Theo Jansen allerdings urlaubsbedingt nicht anwesend war, sei ihm Unterstützung zugesagt worden. Auch die CDU lobte noch in der Sitzung die „Idee von engagierten Bürgern aus dem Stadtteil“. Doch wie geplant umsetzen solle er es nicht. Darin waren sich SPD und CDU sowie Dieter Stodiek (fraktionslos) einig.

Der Wind habe sich gedreht, so Thomas Sterner, als sich Theo Jansen eingeschaltet habe. In der Tat listete der SPD-Sprecher mehrere Gegenargumente auf. So würde Altenessen durch die Schilder an den Hauptstraßen in den Augen von Ortsfremden als „Dreckloch ohne Ende“ angesehen. „Dieses Image wollen wir nicht verbreiten.“ Bei der Vermarktung von Reihenhäuern würden „die Riesenschilder“ eher Leerstand produzieren als ein Verkaufsargument sein, wurde er gewarnt. Und zu den sieben geplanten Schildern an der Krablerstraße: „Was soll ich denn davon halten? Da kriege ich nichts mehr auf den Pin.“

Fraktionsübergreifende Einigkeit von SPD und CDU

„Fraktionsübergreifend“ sei man sich also einig gewesen, nicht „den Stadtteil mit Schildern vollzunageln“, durch die „jeder sieht, was hier los ist“. Stattdessen solle die einmal EBE auflisten, „wo wirklich die Dreckecken sind in Altenessen-Süd“. Außerdem wünsche er sich, dass ihm das Gesamtkonzept „in Gänze“ vorgestellt würde.

Thomas Sterner war daraufhin bedient: „Solch schwachsinnige Argumente müssen wir über uns ergehen lassen. Die Schilder sollten das Image von Altenessen wandeln. Aber das hat der Mann nicht verstanden.“ Also: „Schönes Altenessen – Aus der Traum“.