Essen- Altenessen. . Ob Coffee-to-go-Becher, Zigarettenkippen oder Kaugummis auf Bürgersteig oder Straße – der Altenessener Thomas Sterner sagt dem Müll den Kampf an.
Die Aktion heißt „Schönes Altenessen“. Zur Schönheit eines Stadtteils gehört zweifelsfrei, dass Kippen, ausgelaugte Kaugummis, die leere Zigarettenschachtel oder neuerdings auch immer öfter geleerte Coffee-to-go-Becher an Ort und Stelle entsorgt werden. „Seit der zweiten Altenessen-Konferenz ist Müll ständig ein Thema“, sagt Thomas Sterner.
„In den USA ist fast an jeder Ampel ein Schild angebracht“
Zehn Frauen und Männer haben sich auf seine Initiative hin zusammengefunden, um gegen die Achtlosigkeit mancher Zeitgenossen ein Zeichen zu setzen. Die Sache mit dem Zeichen nimmt Thomas Sterner, der eine Firma für Abbrucharbeiten und Tiefbau betreibt, dabei wörtlich. „Vermüllung kostet bis zu 5000 €“, steht auf dem etwa 40 mal 100 Zentimeter großen, schwarz gerahmten Schild. „5000 €“ ist in warnend roter Farbe geschrieben. Die Idee hat der bekennende USA-Fan aus den Übersee abgekupfert. „In den USA ist fast an jeder Ampel ein Schild angebracht: 1000 $ Fine For Littering.“ Übersetzt: 1000 $ Strafe für Müll.
Zwischen Palmbuschweg und Bäuminghausstraße
„Ich habe keine Lust mehr, nur zu reden, wir müssen etwas tun“, sagt Thomas Sterner, der seit seinem vierten Lebensjahr in Altenessen wohnt. Zehn Schilder – der Stückpreis von um die 85 Euro soll mit Fördergeldern aufgebracht werden – wollen der 49-Jährige und seine Mitstreiter nach den Sommerferien auf der Altenessener Straße zwischen Palmbuschweg und Bäuminghausstraße aufstellen. „Ein repräsentatives Areal“, findet Thomas Sterner.
„Ich war bei allen Gewerbetreibenden auf diesem Abschnitt. Alle finden diese Aktion gut“, sagt Thorsten Sterner. Vier Wochen lang sollen an drei Tagen pro Woche zusätzlich Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit Aktivisten von „Sauberes Altenessen“ durch den Stadtteil gehen. Sie sollen schauen, aber kein Auge zudrücken. „Wenn jemand erwischt wird, soll er auch zahlen müssen“, sagt Sterner.
„Vielleicht kann man diese Aktion noch ausweiten“
Manche Menschen würden es halt nur verstehen, wenn es ans Portemonnaie gehe. Aber 5000 Euro für ein ausgespucktes Kaugummi? Thomas Sterner weiß, dass das übertrieben ist. Aber wenn’s der Abschreckung diene. Und ganz aus der Luft gegriffen ist der Betrag ja auch nicht. 5000 Euro stehen im nordrhein-westfälischen Strafenkatalog tatsächlich auf bestimmte Umweltdelikte – wenn auch auf weit folgenschwerere als das Ausspucken des besagten Kaugummis. Die Aktion will Thomas Sterner dokumentieren. Die Schilder sollen auch über die vier Wochen hinaus hängen bleiben. „Vielleicht kann man diese Aktion noch ausweiten“, sagt Thomas Sterner.