Essen-Stoppenberg. . Die Bullmannaue ist zu kurz, um das Tempo formgerecht zu messen. Trotzdem setzt die Polizei Radar ein: „Um die Entwicklung im Auge zu behalten.“

Auf der Bullmannaue in Stoppenberg müssen die Kraftfahrer weiterhin mit Radarkontrollen rechnen. Das teilt jetzt die Polizei der Bezirksvertretung VI mit. Allerdings werden sie nur sporadisch stattfinden, „um die Entwicklung im Auge zu behalten“, schreibt Polizeihauptkommissar Andreas Keppke in einem Brief an die Bezirksvertretung.

Der Leiter Bezirks- und Schwerpunktdienst Katernberg bestätigt eine Aussage des Ordnungsamtes, dass der Abschnitt der Bullmannaue zwischen Gelsenkirchener Straße und Rechtskurve zu kurz sei, um als Messstrecke für einen Radarwagen geeignet zu sein: „Gleichwohl haben meine Kollegen mal versucht, eine Messung mit dem Lasergerät durchzuführen. Auch hier muss ich sagen, dass die Strecke sehr kurz ist. Es geht aber so eben. Wir müssen halt die Formvorschriften einhalten, damit die Messungen vor Gericht Bestand haben. Dazu kommt, dass wir die Fahrzeuge anhalten müssen, um die Verstöße zu ahnden. Dies ist aufgrund der Kürze der Strecke sehr schwierig.“

Die bisher durchgeführten Messungen hätte zudem das erwartete Ergebnis gebracht: „Die Geschwindigkeitsüberschreitungen sind in der Anzahl und auch in der Höhe sehr überschaubar.“

So laut wie ein Gewitterdonner

Ebenfalls ein Verkehrsproblem haben die Anwohner der Twentmannstraße in Stoppenberg. Erneut erreichten die Bezirksvertreter Beschwerden über nächtlichen Schwerlastverkehr. „Wir werden ab etwa 3 Uhr von einem bzw. mehreren Schwerlastwagen Typ Muldenkipper aus dem Schlaf gerissen“, berichtet ein Anwohner. „Diese fahren mit hoher Geschwindigkeit und nicht verschlossenen Seitenteilen bzw. nicht abgedeckter Kippmulde von der Grabenstraße über die Twentmannstraße in Richtung Lierfeldstraße. Durch Querrillen auf der Fahrbahnoberfläche schlagen die Seitenteile mit einer Lautstärke zu, gleichzusetzen eines Gewitterdonners. An Nachtruhe ist danach nicht mehr zu denken.“

Ziel der nächtlichen Fahrten sei eine Transportbetonfirma an der Straße Zeche Ernestine. Dort habe man versprochen, mit den Fahrern über die alternative Route Im Mühlenbruch zu sprechen. „Leider ohne Erfolg“, lautet das Fazit der Anwohner.

Die Bezirksvertretung VI hatte bereits vor zwei Jahren angeregt, Lastwagen in der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens die Durchfahrt durch zu untersagen, doch die Verkehrsbehörde hatte damals diesem Wunsch nicht entsprochen.

Denn die Twentmannstraße sei trotz Herabstufung zur Gemeindestraße weiterhin „eine Hauptverkehrsstraße mit verkehrswichtiger, überörtlicher und stadtteilverbindender Bedeutung und als Hauptstraße im Hauptverkehrsstraßennetz der Stadt Essen enthalten. Die Durchfahrt für Lkw kann daher von Seiten der Straßenverkehrsbehörde nicht angeordnet werden“.

Ob die Anwohner diesmal trotzdem mehr Erfolg mit ihrer Eingabe haben, wird die Sitzung der Bezirksvertretung VI am Mittwoch, 21. Juni, 16 Uhr, im Rathaus Stoppenberg zeigen.