Altendorfer Bürger haben bewiesen, wie wichtig ihnen ihr Stadtteil ist und viel zum Besseren gewandelt. Wichtige Anlaufstelle ist der "Treffpunkt Altendorf". Hier trifft sich auch Khaled Saado mit seinen "Engagierten Jungs"

Altendorf. Ein Stadtteil lebt von seinen Menschen. Von ihrem Einsatz hängt die Lebensqualität entscheidend ab. Die Altendorfer Bürger haben in den letzten Jahren bewiesen, wie wichtig ihnen ihr Stadtteil ist und haben viel zum Besseren gewandelt. Wichtige Anlaufstelle ist der "Treffpunkt Altendorf". In diesen Räumen trifft sich auch Khaled Saado mit seinen "Engagierten Jungs".

Der Konfliktvermittler Saado bewegt viel. Da er selbst in Beirut geboren ist, kennt er die Situation der Ausländer, kann seinen libanesischen Mitbürgern in ihrer Muttersprache weiterhelfen. 30 Jahre lebt er bereits in Deutschland, seit 1983 ist es sein fester Aufenthaltsort. "Vorher war ich viel unterwegs", sagt Khaled Saado. "Jetzt bin ich hier und setzte mich für das friedliche Zusammenleben ein."

Anfangs hat er seinen Landsleuten bei Amtsgängen mit Übersetzungen geholfen. Die Situation der Bürgerkriegsflüchtlinge konnte er gut nachvollziehen, es war seine eigene Heimat, die dort in Trümmern lag. In den letzten 22 Jahren hat er viele Kontakte aufgebaut.

Im Stadtteil ist er allgemein bekannt und immer ein beliebter Ansprechpartner. Er hilft, wo er kann. Ein besonderes Anliegen ist aber die Arbeit mit Jugendlichen. Ihre Probleme sind ihm wichtig, möchte ihnen Vorbild sein.

"Ich bin Konfliktvermittler", betont er. "Gerade ausländische Jugendliche schleppen viele Probleme mit sich herum. Sie brauchen eine sinnvolle Aufgabe." Die gab Saado einer Horde Jungs, die einen Spielplatz verwüstet hatten. Die Schuldigen hatten sich nicht bekannt. Doch Saado kannte seine Leute und hatte einen Verdacht. Seine Forderung: Statt zerstören, sollten die Jungen Verantwortung übernehmen. Was simpel klingt, war es im Endeffekt auch.

Saado erwirbt durch sein Engagement schnell Respekt bei den Jugendlichen, die sich nach den ersten Aktionen als "Engagierte Jungs" bezeichnen. Der Vater von drei Kindern ist für sie ein Vorbild. Seit Gründung der Gruppe ist er Ansprechpartner für zwölf Heranwachsende. "Er ist wie ein zweiter Vater", sagt Malek (18), einer der "Engagierten Jungs". "Wenn wir Probleme haben, können wir ihn um Rat fragen. Er lässt uns nie im Stich." Für viele ist Saado ein idealer Ansprechpartner. Gerade ausländische Mitbürger schätzen seine Ratschläge, da er ihre Situation aus eigener Erfahrung kennt.

Er arbeitet im Rahmen der "Neuen Arbeit" bei der Diakonie. Er schlichtet Konflikte, gibt seine Erfahrungen an die Jüngeren weiter. Verschiedene Ausbildungen haben ihn zu einem Multitalent beim Umgang mit Menschen gemacht. "Ich bin ständig unterwegs, treffe überall Leute", erklärt er. "Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden vor Ort ist wichtig. So verliere ich nicht den Anschluss." Auf diese Weise vermittelt er nicht nur bei Konflikten, sondern arbeitet auch als Vermittler im Stadtteil.

Er kann durch seine zahlreichen Kontakte immer weiterhelfen. Er ist wichtiger Ideengeber bei den "Engagierten Jungs". waren zuletzt bei den Spielaktionstagen auf dem Jahnplatz mit dabei. Er ist Mitglied in verschiedenen Vereinen, gehört dem Integrationsbeirat der Stadt an. Seine Landsleute in der Nachbarschaft kennt er alle. Immer noch übersetzt er ihnen hin und wieder schwierige Texte. "Er nutzt seine Kontakte, um allen zu helfen. Wenn man eine Frage hat, bietet Khaled Saado schnell eine Lösung", sagt Malek.