Gruppe von Jugendlichen setzt sich für eine saubere Altendorfer Straße ein. Gemeinsam mit Konfliktvermittler Khaled Saado nehmen sie nun Kontakt mit den Ladenbesitzern auf
Altendorf. Die "Engagierten Jungs" sind bekannt für ihre Arbeit im Stadtteil. Seit einiger Zeit betreuen sie Spielplätze in der Nähe des "Treffpunkts Altendorf", halten das Gelände sauber und schützen die Geräte vor Beschädigung. Jetzt setzen sie sich für eine saubere Altendorfer Straße ein. Gemeinsam mit Konfliktvermittler Khaled Saado nehmen sie Kontakt mit den Ladenbesitzern auf.
"Wenn jeder aufpasst, dass es vor seinem Geschäft ordentlich bleibt, ist viel gewonnen", erklärt Khaled Saado. Aus diesem Grunde geht er mit den "Engagierten Jungs" von Ladentür zu Ladentür und stellt den Geschäftsleuten ihr Projekt vor. Die Jungs haben Müllzangen eingepackt, um auf dem Weg mit gutem Beispiel voranzugehen. Auch auf den Spielplätzen kommen ihre Zangen zum Einsatz. Malek (19) weiß, dass regelmäßiges Aufräumen einen positiven Effekt hat: "Wenn die Spielplätze von uns sauber gehalten werden, entsteht weniger Müll danach. Die Leute respektieren unsere Arbeit und verhalten sich nicht mehr so gedankenlos."
Darauf wollen die "Engagierten Jungs" aufbauen. Ihnen ist aufgefallen, dass sich vor Imbissläden der Müll sammelt. Wer Döner und Pommes an der Altendorfer Straße genießt, lässt meist eine Spur von Verpackungsresten hinter sich. Einfache Mittel sollen Abhilfe schaffen. "Mit einem Mülleimer vor den Geschäften ist viel getan", weiß Khaled Saado. Vor einem Kiosk in der Nähe machen sie den ersten Stopp. Leere Trinkpakete und Zigarettenschachteln machen keinen guten Eindruck. Freundlich stellt Saado das Projekt vor. Dabei stößt er sofort auf Verständnis für die Idee, aber auch auf die Aussage, dass vor dem Kiosk alles ordentlich sei.
"Wir wollen mal hoffen, dass nicht alle Reaktionen so verlaufen", sagt Werner Hojenski. Er und seine Partnerin Petra Lückheide lehren die "Engagierten Jungs" seit einiger Zeit Anti-Gewalt-Verhalten.
Mittlerweile sind die Jungs so gut, dass sie bald ihr Wissen selbst weitergeben. Gerade an Schulen machen ihre Kenntnisse von Strategien zur Gewaltvermeidung Sinn. Ali (13) findet die zahlreichen Angebote bei den "Engagierten Jungs" richtig gut. "Erst einmal spielen wir alle gemeinsam Fußball. Das treffen wir uns jede Woche. Dann räumen wir am Spielplatz auf. Jetzt lernen uns noch mehr Menschen kennen, das ist gut für Altendorf", erklärt er.
Positive Reaktionen bekommen sie von den Ladenbesitzern Bayram Ceftci und Moheddin Naseh. Sie hatten zuvor nichts von den "Engagierten Jungs" gehört, freuen sich aber sie kennen zu lernen. Ceftci sagt: "Ich achte darauf, dass alles ordentlich vor dem Geschäft bleibt." Dort stehen die Stände für Obst und Gemüse. Müll habe da nichts zu suchen. Beim Einsatz für den Stadtteil unterstützt er die Jungs gern. Auch Naseh ist vom Projekt angetan. Noch hat er keine konkrete Idee zur Verbesserung. Doch die Arbeit der Jungs hat erst angefangen. "Vor unserm Laden ist es sauber, aber gute Einfälle um Altendorf schöner zu machen, sind immer willkommen."
Vom Stadtteilbüro an der Kopernikusstraße geht die Arbeit der "Engagierten Jungs" aus. Das Haus ist für alle offen. Ein Kaffee mit den Nachbarn ist möglich wie Hilfe bei Problemen. Dort trifft sich Khaled Saado mit den Jugendlichen. Dort haben sie Ruhe, um Projekte für ein schöneres Altendorf zu planen. Das Gespräch mit den Geschäftsleuten an der Einkaufsstraße ist ein erster, aber wichtiger Schritt zu mehr Zusammenarbeit.