Essen-Frohnhausen. .

Die Sternsinger von St. Elisabeth ziehen durch die Gemeinde. Bereits Monate zuvor trafen sich die Helfer, um die Aktion vorzubereiten. Auch die Kinder und Jugendlichen haben bis zur letzten Minute geprobt. Lohn: Jede Menge Freude. Und Süßigkeiten.

Damals war bekanntlich alles ein wenig einfacher. Da sahen drei weise Männer aus dem Morgenland einen Stern. Sie beschlossen, diesem zu folgen, um unterwegs die Geburt des Heilands zu verkünden, die der Himmelskörper für sie aufzeigte, und los ging’s.

Heute, circa 2011 Jahre später, wenn in der ersten Woche des neuen Jahres knapp 500 000 Kinder in ganz Deutschland es den weisen Männern gleich tun wollen, sieht es freilich nicht mehr ganz so einfach aus. Denn es ist wenig wahrscheinlich, dass die drei Weisen aus dem Morgenland Caspar, Melchior und Balthasar, die heutzutage vor allem als „Heilige Drei Könige“ bekannt sind, für ihre Verkündigungen vorher geprobt haben. Wenn aber zum Beispiel ab heute 30 Kinder und Jugendliche der Frohnhauser Gemeinde St. Elisabeth von Tür zu Tür ziehen, um singend von der Geburt Jesu zu berichten, dann ist eine Menge Vorarbeit notwendig. Und Einiges an helfenden Händen.

Monatelange Vorbereitungen

So treffen sich bereits seit Ende Oktober zehn ehrenamtliche Helfer, die den Auftritt der jungen Sternsinger vorbereiten. So müssen die Adressenlisten der Haushalte, die besucht werden sollen, aufbereitet werden: „Wir versuchen, jedes Gemeindemitglied zu berücksichtigen“, erläutert die ehrenamtliche Helferin Bettina Buschkamp. Dabei müsse auch beachtet werden, dass sich nicht jeder über ein Ständchen der Sternsinger freut. „Man kann halt nicht alle zu ihrem Glück zwingen“, hat Buschkamp gelernt. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die den Besuch der Heiligen Drei Könige quasi vorbestellen: „Die Gemeindemitglieder konnten uns im Vorfeld angeben, wann die Sternsinger bei ihnen vorbeikommen sollen.“

Zu den Vorbereitungen gehört auch, die Kinder auf besondere Situationen vorzubereiten. So ist der Besuch der Heiligen Drei Könige in Senioren- und Pflegeheimen jedes Jahr ein Höhepunkt für die Bewohner der Einrichtungen. „Da kann es auch vorkommen, dass die Kinder zum Beispiel im Haus Grotehof auf einen Wachkoma-Patienten treffen“, so Bettina Buschkamp. Hier ist bei den Helfern dann besonderes Fingerspitzengefühl gefragt.

Freude am Verkleiden

Für viele der Ehrenamtlichen bedeutet diese Zeit eine Reise in die Vergangenheit: „Es weckt unweigerlich Erinnerungen an die Zeit, als man noch selbst als Sternsinger unterwegs war“, sagt Stephanie Kißmann. Nun sind es ihre beiden Kinder, die sich in die bunten Kostüme werfen. „Das Verkleiden war und ist immer das Tollste“, schwärmt sie.

Doch dafür müssen die Kostüme erst einmal hervorgekramt werden: Diese lagern auf dem Dachboden der Alten Sakristei: An die 50 Kostüme gibt es dort. „Viele davon hat einst die Nähgruppe hergestellt“, so Kißmann. Doch da diese Gruppe nicht mehr existiert, mussten mit der Zeit auch einige gekauft werden.

Lieblingslieder aussuchen

Aus diesen Kostümen werden sich die Kinder heute ab 9 Uhr passende Gewänder heraussuchen. Zuvor probten sie gestern noch ihre Gesangsparts: Aus vier Sternsinger-Liedern können sich die Kinder ihre Lieblingsstücke aussuchen.

Die Vorfreude ist groß bei den Kleinen: „Mit den anderen Kindern in der Gruppe von Tür zu Tür ziehen und zu singen, macht riesigen Spaß“, freut sich Alexandra. Die Elfjährige ist nun zum vierten Mal dabei. Bis zum 16. Lebensjahr darf sie noch mitmachen. „Danach kann ich als Leiterin helfen“, weiß sie.

Der Höhepunkt der Sternsinger-Woche ist der Tag der Heiligen Könige: Bevor am Donnerstag, 6. Januar, um 18.30 Uhr die Abendmesse beginnt, kommen noch einmal alle Sänger zusammen: „Dann startet für alle das große Pommes-Essen“, lächelt Bettina Buschmann. Und nach der Messe gibt es für die Kinder den Lohn für den Fleiß der vergangenen Tage: Dann werden die gesammelten Süßigkeiten gerecht verteilt.