Essen. An der neuen A 40-Anschlussstelle Frillendorf-Süd ist das Rechtsabbiegen in die Schönscheidtstraße verboten. Das sorgt für gefährliche Wendemanöver.

Eigentlich soll sie Probleme lösen: die neue A 40-Anschlussstelle Frillendorf-Süd. Tatsächlich macht sie große Probleme: Denn viele Autofahrer aus Fahrtrichtung Duisburg, die den Ruhrschnellweg über die neue Ausfahrt verlassen, dürfen nicht nach rechts in die Schönscheidtstraße abbiegen.

Um Stoppenberg zu erreichen, müssen sie einen Umweg über den Zehnthof und die Ernestinenstraße in Kauf nehmen – die fertig erstellte Abfahrt nach rechts ist abgesperrt. „Das ist völlig unsinnig“, ärgert sich Leser Thomas Koppermann. „Im Gegenteil: Jetzt hat die Polizei alle sicherlich falsch abbiegenden Fahrzeuge rausgewunken und zur Kasse gebeten.“ Für ihn ein „völlig unsinniger Zustand“.

Beschwerden von Bürgern

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Dieser Ärger ist auch in der Politik angekommen. Am Donnerstag stehen die „Rechtsabbieger an der A 40-Ausfahrt Frillendorf-Süd“ auf der Tagesordnung des Bau- und Verkehrsausschusses, der um 15 Uhr im Rathaus (Sitzungssaal Sunderland) tagt. „Es gab Beschwerden von Bürgern“, bestätigt Ausschussvorsitzender Rolf Fliß. Der Grünen-Politiker berichtet von gefährlichen Wendemanövern von Autofahrern, die pro forma nach links abbiegen, um dann doch auf direktem Wege in Richtung Hubertstraße und nach Stoppenberg und Schonnebeck zu fahren. Warum Rechtsabbiegen nicht erlaubt ist, wisse er nicht, beteuert Rolf Fliß: „Das ist das Geheimnis des Landesbetriebs Straßen.NRW.“

Falls es jemals ein Geheimnis war: Gelüftet hat es der zuständige Abteilungsleiter Bau bei Straßen.NRW, Ahmed Karroum, bereits kurz nach der Eröffnung der Anschlussstelle vor zwei Monaten. „Das Rechtsabbiegen ist untersagt, um die Kreuzung Hubertstraße nicht zu überlasten.“ Erst mit Bau der neuen Verbindungsstraße über das TÜV-Gelände und durch den Technologiepark soll es gestattet werden.

Über den Grundstückskauf hatten sich die Stadt und der TÜV Nord kürzlich nach langen, von „Missverständnissen“ begleiteten Verhandlungen geeinigt. „Damit sind die Voraussetzungen zur dringend notwendigen Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur an einem der bedeutenden Verkehrswege der Stadt geschaffen worden“, heißt es bedeutungsvoll auf der städtischen Homepage.

Bis aber der Verkehr tatsächlich über die neue Straße rollt, um dann an der Nünningstraße auf die Hubertstraße zu münden, werden noch viele Monate vergehen. Denn Altlasten auf dem ehemaligen Gelände von Zeche Königin Elisabeth samt Kokerei müssen zuvor beseitigt werden. Aber dann darf auch nach rechts abgebogen werden.