Essen. . Knapp 6000 Heavy-Metal-Fans feiern an zwei Tagen beim Open Air Festival des Cafe Nord auf den Viehofer Platz in Essen. Auf der Bühne standen bekannte Größen der Rock- und Metalszene. Headliner waren in diesem Jahr die Crossover-Band „Agnostic Front“ aus den USA, die Hochgeschwindigkeits-Klopper von „Entombed“ und natürlich „Sodom“ aus Gelsenkirchen.
Eine brachiale Gitarren-Sound-Wand, Hunderte schwarz Gekleidete, die vor der Bühne die Mähnen schütteln und Stimmung fast wie bei einem Volksfest: All dies ereignete sich nicht auf Deutschlands größtem Heavy-Metal-Open-Air in Wacken, sondern mitten in der Innenstadt: Am Wochenende lud das „Café Nord“ zum jährlichen „Nord-Open-Air“ auf den Viehofer Platz.
Wer 21 Jahre alt wird, hat bekanntlich allen Grund zu feiern. So auch das „Café Nord“. Sieben Bands am Freitag und sieben am Samstag brachten Festival-Gefühl in die Innenstadt. Insgesamt fast 6000 Besucher strömten zum kostenlosen Metal-Fest.
Aftershow: Tanzen mit und ohne Beinkleider
„Das Ganze ist wie immer ein Dankeschön an unsere zahlreichen treuen Gäste. Jedes Jahr feiern wir mit ihnen auf diese Weise unseren Geburtstag“, sagt Organisationsleiter Marco vom „Café Nord“. Zum dritten Mal schon findet das Festival nun auf dem Viehofer Platz statt. Für das verhältnismäßig kleine Team eine Herkulesaufgabe. 15 Mitarbeiter am Ausschank und 26 Sicherheitsleute sind im Dauereinsatz. „Wir arbeiten an den beiden Tagen absolut am Limit“, so Marco, während er Anfragen über sein Funkgerät und Handy gleichzeitig beantwortet. „Aber die Hauptsache ist, dass die Leute ordentlich Spaß haben.“ Und das haben sie. Für die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Fans ist das Event mittlerweile zu einer festen Institution im Veranstaltungskalender geworden. „Wir waren bereits im letzten Jahr hier und für uns war sofort klar – wir kommen wieder“, sagt Danni (34) die gemeinsam mit ihrer Freundin Wenke (35) aus Braunschweig angereist ist. Bereits nach dem ersten Tag steht fest: „Wenn alles passt, sind wir natürlich auch im nächsten Jahr wieder mit dabei.“
Metal-Fans schlafen im Hotel
Einen chaotischen Zeltplatz, wie man ihn von anderen Festivals kennt, sucht man beim Open-Air am Viehofer Platz allerdings vergebens. Metal-Fans, die nicht in der Umgebung wohnen oder sich bei Freunden einquartieren konnten, müssen im Hotel schlafen. Auch wenn das eigentlich so gar nicht zu einem Metal-Festival passen will - es ist halt alles eine Nummer kleiner. Die Vorfreude auf die musikalischen Highlights des Abends wurde auch dadurch nicht getrübt.
„Es ist schon absolut bemerkenswert, welche Bands hier so auf der Bühne stehen“, so Danni. Vor allem auf ihre Lieblingsband „Entombed“ aus Schweden ist sie gespannt. Die Musiker, die beim „Nord-Open-Air“ auf der Bühne abrocken, kommen aus aller Welt. Aus New York, Stockholm oder Essen – viele sind bekannte Größen in der Rock- und Metal-Szene. Headliner und absolute Publikumsmagneten waren in diesem Jahr die Crossover-Band „Agnostic Front“ aus den USA, die Hochgeschwindigkeits-Klopper von „Entombed“ und natürlich „Sodom“ aus Gelsenkirchen.
Souveräne Ordnertruppe
Zwar kamen in diesem Jahr etwas weniger Menschen als im Vorjahr, die Veranstalter schätzen die Besucherzahl auf fast 6000, dennoch mussten auch am Freitagabend beim Headliner wieder Gäste abgewiesen werden. Tumulte gab es deshalb aber nicht, die Ordnertruppe hatte die Situation souverän und ruhig im Griff. Hintergrund: Maximal 3000 Besucher dürfen auf den Platz.
„Das Nord-Open-Air ist das einzige kostenlose Festival dieser Art hier im Ruhrgebiet“, schwärmt Elli aus Bochum. „Außerdem ist es cool, wenn man im Anschluss an die Live-Musik direkt in eine der anliegenden Kneipen gehen kann.“ Und das war auch nötig, schließlich müssen unter freiem Himmel bereits um zehn Uhr die Stecker gezogen werden und zu der Zeit geht der Abend für den Metaller erst richtig los. Gut für den „Panic Room“, dem „Turock“ und natürlich dem Café Nord. Hier wurde weitergefeiert, im Letztgenannten gar bis tief in den Morgen. Und das mit vollem Körpereinsatz auf Theken, Tischen, mit und ohne Beinkleidern. „Die Stimmung hier ist einfach immer super. Man trifft viele bekannte Gesichter, mit denen man ein Wochenende lang feiert. Und wen man nicht kennt, den lernt man halt schnell neu kennen. Schließlich sind wir alle musikalisch Gleichgesinnte“, sagt Thomas (26) aus Essen, der extra für das Open-Air Freunde aus Berlin zu Besuch hat.
Finanziert wird das Festival in erster Linie mit Hilfe eines großen Unterstützerkreises und dem Verkauf von Getränken. Letztere gingen zumindest zahlreich über die Tresen.