Essen. Ein spannendes Programm am Samstagabend in der Essener Philharmonie: die Bergischen Symphoniker treten gemeinsam mit Rappern wie Curse auf.

Hochkultur trifft Subkultur: Heute Abend schlägt ab 20 Uhr der Violinist Miki Kekenj in der Philharmonie die Brücke zwischen zwei weit entfernten Welten: dem Hip-Hop und der Klassik. Neben 53 Bergischen Symphonikern, einer Begleitband und mehreren Sängern, sitzt bei „Opus 1“ mit „Curse“ einer der bekannten deutschen Rapper mit im Boot.

„Das Projekt ist so etwas wie mein zweites Gesicht“, berichtet Miki Kekenj..Doch schon das erste kann sich sehen lassen. Mit vier Jahren begann der gebürtige Braunschweiger, Violine zu spielen, studierte in Düsseldorf und wurde 2008 Erster Konzertmeister der Bergischen Symphoniker in Solingen. „Mit 18 kamen zwischendurch das Mikro und der Hip-Hop dazu“, erinnert er sich.

Passt das denn zusammen? Eigentlich ja nicht. Kulturgeschichtlich dürften kaum zwei andere Sparten soweit voneinander entfernt sein, wie die Kekenj’s. „Der Reiz besteht aber darin wenn man sieht, wie so verschiedene Genres auf einmal gar nicht mehr weit voneinander entfernt sind – wenn die Akteure es mit Herz und Seele machen“, verspricht der musikalische Kopf von „Opus I“.

Frack und Cargo-Hose

Schon 2007 hatte Kekenj für sein genresprengendes Crossover-Opus Mitstreiter aus beiden Welten versammelt, vorher Beats und Orchesterpartituren geschrieben und das Ganze mit weiteren Musikern in Düsseldorf auf die Bühne gebracht. Musikalisch orientierte er sich am handgemachten Hip-Hop der 1990er. Samples und tragende Elemente hatte er ins Vokabular der Symphoniker übersetzt. 2010 folgte ein Gastspiel in Portugal, fortan durfte man das Projekt nicht mehr mit großem Ensemble erleben.

Bis heute Abend. „Auf der Bühne wird es ordentlich gefüllt sein“, verrät Miki Kekenj und freut sich auf sein „halbes“ Heimspiel in der Philharmonie. Er bringt nicht nur seine Symphoniker mit, sondern mit den Rappern „Curse“, „MC Rene“ und „Chima“ auch die „Sprechsänger“ aus alten Tagen. Neu dabei ist der Rapper „Megaloh“. Ergänzt wird das Groß-Ensemble von einer klassischen fünfköpfigen Gitarre-Schlagzeug/Percussion-Bass-Piano-Formation sowie den Sängern Larissa Sirah und Julian Schmidt, dem Sänger der Berliner „Die Rakede“.

Prominentester Fusionist ist wohl der Rapper „Curse“. Der hat u.a. auch schon mit Marius-Müller Westernhagen das Stück „Freiheit“ runderneuert. „Das wird heute ein einzigartiges musikalisches Erlebnis, auch für mich. In so einer Besetzung trete ich nur alle paar Jahre auf“, erzählt Michael Sebastian Kurth alias „Curse“.

Etwas besonderes wird der Abend auch für Miki Kekenj. Ob er allerdings heute den Konzertfrack mit der Cargo-Hose vertauscht, das weiß er noch nicht.

Samstag, 25. Februar, 20 Uhr. Karten unter Tel.: 0201/ 81 22 200 oder www.philharmonie-essen.de