Essen. .

Die 58. Auflage von The Dome im Essener Colosseum setzte auf die bewährte Programmmischung: Musikmeilensteine wie Scooter gepaart mit verrückten Nachwuchsstars wie den Iren Jedward und Kreischgaranten wie Pietro Lombardi und Blue.

Wäre Musik ein Material, Chart-Pop würde zweifelsohne aus Plastik sein. Das ist oft zweckmäßig und hält fast ewig. Und so wundert es nicht, dass The Dome auch bei der 58. Auflage nach nunmehr 14 Jahren die Fans noch immer in Scharen begeistert.

Daran hat das neue Konzept der nach eigenen Angaben größten Musikshow Europas nichts geändert. Statt große Hallen zu bespielen, setzen die Produzenten seit Beginn des Jahres auf kleine Spielstätten wie jüngst das Essener Colosseum, um eine „intimere Atmosphäre“ zu schaffen.

Geblieben ist das bewährte und vor Pyro-Effekten nur so strotzende Programm. Dazu gehören in guter The-Dome-Tradition: musikalische Meilensteine wie Scooter, verrückter Pop-Nachwuchs mit Jedward aus Irland, eine nonstop grinsende Gülcan Kamps und Teenie-Stars, die wie die britische Boyband Blue oder DSDS-Gewinner Pietro Lombardi hundert Prozent Kreischgarantie gewährleisten.

Westernhagen-Sprössling Mimi als Hippie-Elfe

Doch es gibt sie, die erfrischenden Ausnahmen. Etwa Mimi, den in England aufgewachsenen Sprössling von Marius Müller-Westernhagen. Ähnlich einer Hippie-Elfe mit Blumen im Haar hüpft die 22-Jährige über die Bühne, ganz ohne Effekthascherei, dafür mit bezaubernder Stimme und riesigen Kulleraugen. Jupiter Jones aus der Eifel zählen ebenfalls zu den Musikern, die sich lieber auf ihr Können als auf den schönen Schein verlassen.

Dennoch: Futuristisch gekleidete Tänzer, bis in die Haarspitzen durchgestylte Teenie-Stars: Der Refrain der selbst ernannten Nachfolgerin von Lady Gaga, Natalia Kills, „Don’t Believe In Fairytales“, Glaube nicht an Märchen, er will nicht so recht in diese Pop-Fabelwelt passen, in der alles möglich zu sein scheint.

The Dome // Ausstrahlung der Aufzeichnung aus Essen am Samstag, 4. Juni, um 16.05 Uhr