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Die GOP-Travestiekünstler „Herta & Berta“ sind die Stars der ARD-Dokureihe „Verrückt nach Meer“, die ab dem 27. Januar läuft. Die Kameraleute begleiteten die beiden Künstler - für die diese Art der PR nicht immer angenehm war.
Im aktuellen GOP-Programm „Wild Boys“ sorgen die Travestie-Künstler Chris Kolonko und Joy Peters als das robuste Rentnerinnenduo „Herta & Berta“ für Lacher. Auch auf dem Kreuzschiff MS Albatros unterhalten sie in diesen Rollen mit ihren frechen Sprüchen die Passagiere. Ab dem 27. Januar zeigt die ARD-Doku-Reihe „Verrückt nach Meer“ die Erlebnisse des Duos auf dieser Reise. Für die Künstler war diese Form von PR nicht immer angenehm.
„Die Kameraleute konnten nicht unterscheiden, wann ich privat sein wollte und wann sie mich filmen durften“, erinnert sich Kolonko, der in dem Duo die schlaksige Berta gibt: „Wenn die dann in der Umkleidekabine ungefragt meinen Hintern abgelichtet haben, bin ich schon ungehalten geworden“, so Kolonko. Vertragliche Regeln über das, was gefilmt werden dürfe und was nicht, habe es nicht gegeben. „Die dachten, die ARD kommt, alle schreien ,Juhu’ und lassen die dann machen, was sie wollen.“
„Ich möchte keine Frau sein, ich spiele eine Frau“
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Auch habe das Filmteam immer wieder versucht, bestimmte Szenarien zu inszenieren, die nicht der Realität entsprochen hätten: „Die wollten zum Beispiel, dass wir als Herta und Berta tagsüber am Strand zusammen spazieren gehen“, erinnert sich Kolonko. „Da sagten wir natürlich nein, denn wir sind in unserer Freizeit eben nicht in Frauenkleidern unterwegs.“ Denn da liege eine Gefahr in dem Beruf als Travestie-Künstler: „Die Leute denken, wenn sie so etwas im Fernsehen sehen, schnell, wir leben in der Kostümierung unsere Leidenschaft aus“, erläutert Peters, der im „wahren Leben Familienvater von zwei Kindern“ ist. „Ich möchte keine Frau sein, ich spiele eine Frau.“
Gerade dieses Doppelleben sorgt jedoch für einige witzige Situationen — gerade in der vergleichsweise intimen Atmosphäre, die auf einem Kreuzfahrtschiff vorherrscht: „Als ich einmal tagsüber in der Sauna war, fing ein Gast dort an, sich mit mir lebhaft über Berta zu unterhalten — ohne zu merken, dass ich es bin, der sie spielt“, lächelt Kolonko. Die Lästereien des Herrn baute er abends dann sogleich in die Show ein — bei der eben dieser Gast dann auch im Publikum saß. „Der ist ziemlich rot angelaufen, als er realisiert hat, mit wem er sich wirklich unterhalten hat.“
Für Chris Kolonko und Joy Peters ist die Erfahrung an Bord eines Kreuzfahrtschiffes nichts Neues: Seit 18 Jahren Jahren geben sie zusammen „Herta & Berta“, ebenso lange touren sie solo und im Duo auch auf verschiedenen Schiffen. Kolonko zum Beispiel ist Stammkünstler auf dem Luxusliner MS Europa. „Das, was die Serie zeigt, gibt den Alltag auf so einem Schiff durchaus gut wieder“, so Kolonko, der verspricht, dass trotz aller Kämpfe mit dem Kamerateam auch genug Privates aus dem Leben der Künstler zu sehen ist. Denn: „Privatleben gibt es auf so einem Schiff sowieso keines.“