Essen. .

Die Lichtburg zeigt am Donnerstag, 16. Dezember, erstmals den restaurierten Film über eine Maifeier der Sozialdemokratischen Partei in Steele in Steele aus dem Jahr 1921. Der Streifen gibt jedoch noch einige Rätsel auf.

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Von DerWesten

Einem spektakulären Filmfund in einem alten Wohngebäude in Rellinghausen folgte nun das Hollywood-mäßige Happy End: Der historisch bedeutsame Streifen, der eine Maifeier der Sozialdemokratischen Partei in Steele aus dem Jahre 1921 zeigt, konnte vollständig restauriert und damit vor dem Verfall gerettet werden. Donnerstag, 16. Dezember, feiert das Zeitdokument zusammen mit zwei weiteren, bislang noch nicht verwendbaren Essener Filmen aus den 1920er Jahren seine öffentliche Premiere in der Lichtburg.

Filmschatz gefunden

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    Bei dem Abriss eines Hauses ist der Film aufgetaucht — gut versteckt im Mauerwerk. Der Fund gibt Rätsel auf: So sei unbekannt, wem der Film gehörte, wer ihn in Auftrag gab und warum man ihn versteckt hat. „Es kann vermutet werden, dass der Besitzer verhindern wollte, dass der Film in die Hände der Nationalsozialisten fällt“, so Joachim Stoll, Vorsitzender der Bürgerschaft Rellinghausen–Stadtwald. Er überreichte das Fundstück ans Stadtarchiv, das zusammen mit der Stadtbildstelle sofort den historischen Wert erkannte: „Meines Wissens ist das der einzige Film aus dem Ruhrgebiet, der eine Maifeier in den 1920er Jahren dokumentiert“, so Horst Bühne von der Stadtbildstelle Essen.

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    Heinz Erhardt 1957 in der Lichtburg. Foto: Willy van Heekern, Fotoarchiv Ruhr Museum © NRZ
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    Film-Schönheit Sonja Ziemann bei der Vorführung von "Mit 17 bestimt das Leben" im Dezember 1953. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Der österreichische Schauspieler Otto Wilhelm Fischer bei der Premiere von "Hanussen", bei dem er auch Regie führte. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Nadja Tiller, Walter Eiller und Marina Vlady im Jahr 1954. Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Ein Mitarbeiter der Lichtburg bei der Premiere von "Gift im Zoo". Foto: Otto Häublein, Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Dieter Borsche und Maria Schell. Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Auch Hans Moser besuchte die Lichtburg, hier 1952 anlässlich der Premiere von "Hallo Dienstmann". Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum / Repro Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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    Doch nicht nur in den 50er-Jahren zog die Lichtburg die Schauspielszene an. Noch immer gehört das Kino zu den ersten Adressen in Deutschland. 2009 präsentiert Heike Makatsch den Film "Hilde", in dem sie die Rolle der Knef spielt. Foto: Oliver Müller © Oliver Müller NRZ
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    Noch ein Dauergast in der Kulturhauptstadt: Regisseur Wim Wenders, hier bei einer Gala in der Lichtburg zu Ehren des britischen Regisseur Ken Loach... Foto: Oliver Müller © WAZ FotoPool
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    In den 50ern genau so wichtig wie heute: Das Posing auf dem Roten Teppich, hier bei der Premiere der Buddenbrooks. Foto: Ulrich von Born © Ulrich von Born / NRZ
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    Auch Rudi Assauer und Ex-Frau Simone Thomalla wollten sich das Sommermärchen auf der Leinwand nicht entgehen lassen. Foto: Yannik Willing © NRZ
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    Natürlich ging auch dieser Hype nicht am altehrwürdigen Filmpalast vorbei: Ein Klonkrieger bei der Premiere des sechsten Teils der Starwars-Reihe Foto: Frank Vinken © WAZ
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    Der Streifen wurde — wie zu der Zeit üblich — auf einem 35-Milimeterfilm auf Nitratbasis gedreht. „Dieses Material ist hoch empfindlich, was die Lagerung in Archiven sehr erschwert“, erläutert Paul Hofmann, Leiter der Kinematek im Ruhrgebiet, die die Restaurierung organisiert hat.

    Beinahe wäre die über 11 000 Euro teure Rettung an dem klammen Haushalt der Stadt Essen gescheitert. Denn zwar konnte die Stadtbildstelle das NRW-Förderprogramm „Sicherung historischer Filmbestände“ anzapfen. „Aber die Förderung deckt nur 50 Prozent des Gesamtbetrages ab und hätte gar nicht abgerufen werden können, wenn das restliche Geld nicht zusammengekommen wäre.“, so Hoffmann. Da die Stadt dieses Geld nicht zur Verfügung stellen konnte, mussten Sponsoren ran: Und diese wurden gefunden in Form von der Sparkasse Essen und dem Werdener Bürger- und Heimatvereins.

    Dass letzterer in die Bresche gesprungen ist, hängt wohl damit zusammen, dass man zusammen mit dem Fund zwei weitere vom Verfall bedrohte Filme restaurieren ließ: Neben einem Streifen über einen Stadtwaldfest aus dem Jahre 1926 auch ein Film aus dem Werden des Jahres 1929. „Meines Wissens ist das der älteste Film aus Werden“, so Monika Reich-Püttmann, zweite Vorsitzende des Werdener Bürger- und Heimatvereins. „Die ältesten bisher bekannten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1943. Der Werdener Film zeigt übrigens, wie zwei damalige internationale Filmstars in eine Kutsche durch die Straßen des heutigen Stadtteils fahren: Das dänische Komikerduo Pat und Patachon.