Essen. . Sechs Autoren präsentierten am Krimitag in der Zentralbibliothek Essen Spannendes und Humorvolles. Was es mit dieser Benefizlesung auf sich hat.
Zwischen humorvoll-gefährlichen Fahrten den Skihang hinab über wilde Autoattacken auf der A40 bis hin zum handfesten Politthriller – die Bandbreite des Spannungsgenres ist enorm, wie beim Krimitag zu erleben war. Der fand diesmal in der Stadtbibliothek statt – und war wie gewohnt einem guten Zweck dienlich. Spenden und Buchverkauf ergaben am Ende des zweistündigen Abends knapp 800 Euro, die der Kinderstiftung zugute kommen werden.
Sechs Ruhrgebietsautoren brachten sich ein – und das Publikum zum Staunen. Einen Krimi selbst lesen oder vorgelesen zu bekommen, ist halt ein Unterschied. Und wenn das Ganze sogar interaktiv geschieht, das heißt, das Publikum Texte mitsprechen soll, ist es noch mal ein besonderes Erlebnis. So geschehen beim Krimi-Slam „Hier in Tremonia“, den das Trio H.P. Karr, Mischa Bach und Arnd Federspiel intonierte.
In diesem Stück hat die Blaskapelle einer Zechensiedlung gut zu tun, nachdem ein Immobilienkonzern angekündigt hat, die Siedlung zugunsten einer modernen Wohnbebauung abzureißen. Die Uschi, der Schorsch, der Karl und die anderen sorgen nämlich dafür, dass alles so bleibt wie es ist – in der Siedlung. Für diese literarische Hommage an Elvis Presleys „In the Ghetto“ bekamen H.P. Karr und Walter Wehner 2018 den Glauser-Preis für den besten Kurzkrimi vom Syndikat, der Vereinigung deutschsprachiger Kriminalschriftsteller, verliehen.
Todestag von Friedrich Glauser
Friedrich Glauser zu Ehren gibt es den „Krimitag“: Erinnert wird am 8. Dezember an den Todestag des unsteten Schweizer Literaten, der mit „Wachtmeister Studer“ den Prototyp des modernen Krimis schuf.
Für viele, die sich dem Spannungsgenre verschrieben haben, ist Glauser ein Vorbild. Zum Beispiel für Horst Eckert, der an diesem Abend in bester Thriller-Manier seine Protagonistin im Politiksumpf ermitteln ließ. Ebenso Ursula Sternberg, im Hauptberuf IT-Spezialistin, die in der Bibliothek den Weihnachtsmann auszählte. Herbert Knorr, Organisator des Festivals „Mord am Hellweg“, erzählte derweil von Serienmördern und Stehpinklern – und bescherte dem Publikum die heitere Seite des Verbrechens.