Essener Süden. Nach mehr als vier Jahrzehnten steht mit dem 33-jährigen Benjamin Brenk ein Sozialdemokrat an der Spitze der Bezirksvertretung im Essener Süden.
Ein ungewohntes Bild bot sich am Dienstag (25. Februar) im großen Sitzungssaal des Kettwiger Rathauses: Hanslothar Kranz (84, CDU) begrüßte die Gremiumsmitglieder. Als Alterspräsident kam ihm die Aufgabe zu, die Wahl zum neuen Bezirksbürgermeister zu leiten und diesen dann ins Amt einzuführen. Kranz schmunzelte: „So ändern sich die Zeiten. Als ich 1975 in das Amt eingeführt wurde, war als Alterspräsident der Kollege Heckel von der SPD gerade mal 50 Jahre alt.“
Zwei Kandidaten traten zur Wahl an
Zur aktuellen Wahl für das Amt des Bezirksbürgermeisters standen Benjamin Brenk (SPD) und Patrick Widmaier (CDU). Bereits ein (geheimer) Wahlgang reichte für ein klares Ergebnis: Brenk errang neun Stimmen, Widmaier sieben. Zwei von 18 wahlberechtigten Gremiumsmitgliedern enthielten sich.
Das lässt den Schluss zu, dass bei der derzeit herrschenden CDU-Mehrheit in der BV IX nicht alle konservativen Mitglieder für ihren Kandidaten votierten. Die SPD erhielt wiederum zu ihren fünf Stimmen vier weitere hinzu. Mit Benjamin Brenk steht damit nach mehr als vier Jahrzehnten wieder ein Sozialdemokrat der Bezirksvertretung für den Essener Süden vor.
Brenk dankt dem Amtsvorgänger
Benjamin Brenks erste Worte galten denn auch dem Alterspräsidenten Hanslothar Kranz, dem er für die Amtseinführung dankte. Liebe Worte fand er ebenso für die Verwaltungsbeauftragte Brigitte Harti und seinen Stellvertreter Michael Nellessen. „Bislang haben wird das ja schon ganz gut gewuppt gekriegt“, spielte er auf die kurze Zeitspanne von Ende November bis Ende Februar als kommissarischer Bezirksbürgermeister an.
Herzlich dankte Brenk (ebenso wie zuvor Lothar Kranz) Michael Bonmann, der zehn Jahre lang der BV IX vorstand: „Ich hoffe, Du bist weiterhin mit Rat und Tat für mich – und für uns – da.“
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Kita im Löwental bleibt ein Thema
Kaum gewählt, durfte sich der neue Bezirksbürgermeister für Kettwig, Werden und Bredeney denn auch erneut mit einem Thema beschäftigen, das das Gremium schon unter seinem Amtsvorgänger Michael Bonmann heftig diskutiert hat: die Kita im Löwental. Die Verwaltung stellte erste Pläne des viergruppigen Kindergartens vor.
Brücke Brehminsel
Neuigkeiten gab es zum Thema Brücke Brehminsel. Am 20. März soll die Freigabe seites der Stadt für die Öffentlichkeit sein, informierte Brenk.
Der Heimat- und Bürgerverein plane wohl am 21. März eine Feier, so Brenk. Die BV solle aber etwas eigenes machen.
Eine L--Form wird der Neubau haben, eine helle Klinkerfassade und einen Außenbereich mit mehreren, abgestuften Spielbereichen für die unterschiedlichen Altersgruppen. Inwiefern Kooperationen mit benachbarten Sportvereinen an der Ruhr stattfinden werden, könne man noch nicht sagen, so die Jugendamtsmitarbeiterin. Nach den Sommerferien soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Für das Frühjahr 2022 ist die Fertigstellung geplant.
Hohes Verkehrsaufkommen in dem Gebiet
Bis dahin hoffen die Bezirksvertreter, dass sich die Verwaltung ein schlüssiges Verkehrskonzept für das Löwental hat einfallen lassen. Denn vier Parkplätze vor der Kita seien definitiv zu wenig -- und es sei mit erheblichem Verkehrsaufkommen durch an- und abfahrende Eltern in diesem Bereich zu rechnen. Da genau dieser Kita-Standort eben nicht fußläufig von den Wohngebieten zu erreichen sei.
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