Essen-Werden. . Der Freundeskreis für den Werdener Bücherschrank rechnet mit der Installation im Frühjahr. Mehr zum Standort und den Plänen den Bücher-Paten.
Während Literaturfreunde in Kettwig aufgrund der nach hinten gerückten Bauarbeiten für den Freiligrathplatz noch länger als gedacht auf einen Bücherschrank warten müssen, sind die Werdener schon ein gutes Stück weiter.
Spätestens im März soll die Bezirksvertretung IX den Standort am Pelikanbrunnen vor dem Geschäft „Engel Werden“ absegnen, „danach können die Fundamentarbeiten und die Installation beginnen“, zeigt sich der Werdener BV-Vertreter Herbert Schermuly (CDU) begeistert. Die Einweihung des 250 Bücher umfassenden Schrankes – der erste seiner Art in Werden übrigens – soll im Frühjahr mit einem Fest begangen werden.
Zehn Patinnen und Paten kümmern sich
Schon in den Startlöchern stehen dann auch Hanne Möhring, Heike Jütting und Karen Beier sowie sieben weitere Aktive, die sich in einem Freundeskreis für den Werdener Bücherschrank engagieren. Sie werden Patinnen und Paten sein, sich um die Erstbestückung des Schrankes kümmern und „einmal die Woche nach dem Rechten schauen und sich um die Bestandspflege kümmern“, erklärt Karen Beier.
Schließlich sollen die Abteistädter keine zerfledderten Exemplare in dem Bücherschrank vorfinden, „und Müll schon gar nicht“, stellt Hanne Möhring klar. „Auch nicht rechte Literatur“, ergänzt Karen Beier, die feststellt: „Die Werdener sind ein sehr lesefreudiges Völkchen.“
Erfolgreicher Bücherflohmarkt
So sei der Bücherflohmarkt im Rathausfoyer im Rahmen des Weihnachtsmarktes wieder sehr frequentiert gewesen. Von der Stadtteilbibliothek Werden aussortierte Bücher, CDs, DVDs sowie Buchspenden gingen für den guten Zweck über die Tische. Sie gehe davon aus, dass die Akzeptanz eines Bücherschrankes auf jeden Fall groß sei.
Zumal, ergänzt Herbert Schermuly, nun zusätzlich eine Bank neben dem Schrank installiert wird, „da können die Besucher das Lesefutter gleich mal antesten“.
Zwei Männer – ein Gedanke
Schermuly hatte im April 2018 aufgemerkt, als die Kettwiger in der Sitzung der Bezirksvertretung ihr Projekt eines Bücherschrankes vorstellten. „Das wollten wir hier in Werden ja auch schon immer mal realisieren.“ Die Bezirksvertretung hatte Mittel von jeweils 8000 Euro für zwei Bücherschränke freigegeben – und so setzte sich Schermuly mit Rolf Sachtleben, damals Geschäftsführer des Werdener Werberings, in Verbindung. „Ich hatte den gleichen Gedanken“, sagt Sachtleben lachend. Schnell fand sich über Mundpropaganda im Stadtteil ein kleiner Freundeskreis zusammen, der vier Standorte in Augenschein nahm: Hufergasse, Rathausvorplatz, Grafenstraße und Pelikanbrunnen an der Heckstraße. Letzterer wurde von allen für gut befunden.
Der Bücherschrank wird neben dem Geschäft „Engel Werden“ stehen; die Zufahrt zu Haus Fuhr und in die Eiergasse werden nicht behindert. Schermuly: „Vor dem Brunnen werden Blumenkübel wildes Parken verhindern, so dass die Nutzer ungehinderten Zugang zum Schrank haben werden.“ Geplant sind vom Freundeskreis Bücherflohmärkte und Aktionen, um noch mehr jungen Menschen das Lesen schmackhaft zu machen.
>> Ein Schrank aus kontrolliert rostendem Stahl
Die Werdener Bücherfreunde haben sich für das gleiche Modell wie die Kettwiger entschieden: die „BOKX 01“ aus kontrolliert rostendem Stahl. Interessierte Leser können die Lektüre zu beiden Seiten aus den zwei gegenüberliegenden Glastüren entnehmen. Rund 250 Bücher finden dort laut Hersteller Platz.
Standsicherheit verleiht ein Fundament. Ein Schrank dieser Art steht an der Viehofer Straße.