Essen-Kettwig. . Axel Kruse hat sich eines historischen Stoffes angenommen: Im Fokus steht die Burg Luttelnau. Ein Gespräch mit dem Science-Fiction-Autor.

Immer, wenn Axel Kruse das Ruhrufer zwischen Kettwig und Werden entlang spaziert und am Kattenturm vorbeikommt, muss er lächeln. Der Wohnturm der einstigen mittelalterlichen Burg Luttelnau hat die Fantasie schon so vieler Menschen angeregt und im Laufe der Jahrhunderte manch sagenhafte Erzählung hervorgebracht. Kruse, gebürtiger Kettwiger und seines Zeichens passionierter Science-Fiction-Autor, hat eine ganz eigene Ausdeutung der Ereignisse rund um den Kattenturm geschrieben. „Lvdowigvs von Lüttelnau“ heißt der Roman, der sich gerade im Druck befindet.

Ein bisschen erzählen, worum es geht, mag er schon – zuviel verraten möchte er selbstredend nicht. Die Spannung soll schließlich bleiben. „Die Geschichte spielt in Rothenburg ob der Tauber, dem Vatikan in Rom, dem kleinen Städtchen Orvieto in Oberitalien und in Kettwig an der Ruhr, meiner Heimatstadt“, erklärt Kruse. „Es gibt eine Rahmenhandlung, die an der Ruhr beginnt und dort endet.“

Im Fluchttunnel soll ein Schatz vergraben sein

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Kattenturm und ein Schatz, der in einem Fluchttunnel vergraben sein soll. „Der Turm war ja Teil einer viel größeren Anlage. Denkbar ist, dass diese von Wasser umgeben war – und mein Protagonist entwickelt seine eigene Theorie, wo dieser Fluchttunnel noch zu finden sein könnte.“

In einem Rückblick erzählt Kruse dann die Geschichte, wie seine Hauptfigur als Student in den 70er Jahren mit der Sage um den Schatz in Berührung kam und anfing, zu recherchieren. Er kommt einem Geheminis auf die Spur, das die Kurie in Rom unbedingt bewahren möchte. „Ich erkläre in meinem Roman, warum Papst Benedikt in Wahrheit zurückgetreten ist, und wie sich Papst Franziskus dem Geschehen heute stellt“, sagt Kruse – augenzwinkernd.

„Sylvej“ ist eine absolute Monarchie

Kettwiger werden in seinem Roman jedenfalls eine Reihe von Örtlichkeiten wiedererkennen, u.a. das Sterne-Restaurant Résidence (als es noch in Betrieb war) und den Stadtwald. „In Rothenburg und Orvieto war ich zu Besuch. Diese Städte haben mich sehr fasziniert, und ich habe sie deshalb Teil der Handlung werden lassen.“

Geschichte mache ihm einfach Spaß, sagt der Steuerberater, der sich zum Vielschreiber entwickelt hat. Während seine bisherigen Romane aber auf fernen Planeten angesiedelt sind, bleibt er diesmal auf der Erde. Oder doch nicht? Kruse lächelt vielsagend.

Wer im Übrigen wissen möchte, wie es mit Samuel Kors, dem Helden aus seinem Buch „Kirkasant“ weitergeht, der sollte sich „Sylvej“ zu Gemüte führen. Ging es im ersten Teil hauptsächlich um die Auseinandersetzung mit der faschistisch regierten Erde, und sah es so aus, als sei das königliche Derolia die bessere Alternative, so wird nunmehr klar, dass es gute Gründe gibt, auch die Regierungsform einer absoluten Monarchie zu hinterfragen.

>> Lesung in der Mülheimer Altstadt

Schon mal einen Einblick in das Buch „Lvdowigvs von Lüttelnau“ gibt Axel Kruse am nächsten Freitag, 14. Dezember, um 18 Uhr in den Räumen der Farbenmühle Mcdrent, Hagdorn 13 in der Mülheimer Altstadt.

Vorlesen wird er dann natürlich ebenfalls aus seinem Werk „Silvej“. Dies ist als Hardcover direkt beim Atlantis Verlag bestellbar, Softcover und E-Book überall, wo es Bücher gibt (ISBN 978-3-86402-639-3).