EssEn-Werden. . Die Pfarrversammlung der Propsteigemeinde St. Ludgerus brachte kaum neue Erkenntnisse. Auch die Zukunft der Gaststätte Domstuben bleibt ungewiss.
Die zentrale Pfarrversammlung der Propsteigemeinde St. Ludgerus brachte letztendlich nur wenig Fakten, kaum neue Erkenntnisse. Und Propst Jürgen Schmidt machte keinen Hehl aus den Belastungen, die die angestrebten und dringend notwendigen Umstrukturierungen in den vier angeschlossenen Gemeinden mit sich bringen werden: „Ich danke denen, die sich so engagiert in den Kirchengremien einsetzen. Das war besonders in letzter Zeit gewiss kein Zuckerschlecken.“
Die Propsteigemeinde St. Ludgerus soll zusammenwachsen. Die schwierige Ausgangslage: Sinkende Zahlen an Katholiken und Priestermangel gehen einher mit enormen Belastungen durch nicht mehr taufrische Immobilien. Ein Sanierungsstau und die laufenden Kosten machen ein Handeln unausweichlich.
Wer zur Pfarrversammlung ins Forum des Mariengymnasiums gekommen war, hatte sicherlich die unterschiedlichsten Motive und Erwartungen. Ziemlich offenkundig bei Frank Hahn, der einfach wissen wollte, wie lange er den Betrieb der beliebten Gaststätte Domstuben noch aufrecht halten kann. Doch der Werdener Wirt zog am Ende kopfschüttelnd und ohne Informationen von dannen.
Es wurde zwar viel von „Change Management“ und Kommunikation gesprochen, aber dezidierte Zeitabläufe und genaue Termine gibt es nach wie vor nicht. „Wir haben bewusst keine zeitlichen Angaben gemacht, weil das unheimlich schwer zu planen ist. So könnten sich Rahmenbedingungen wieder ändern“, erklärt Michael Weyand vom Pfarrgemeinderats.
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Beim Prozess der „Pastoralen Routenplanung“ stehen vor allem die jungen Menschen im Vordergrund. Erstkommunion und Firmarbeit nehmen einen breiten Raum in den Überlegungen ein. Ein erstes gemeinsames Projekt war die zentrale Aussendungsfeier der Kommunionskinder in der Basilika. Hier deutet langfristig alles auf eine große Firmfeier für alle vier Gemeinden hin. Auch die Familiengottesdienste sollen neu gedacht werden, Abwechslung bieten, nicht so wortlastig sein, Aktivitäten und visuelle Elemente einbauen.
Ein neues Angebot für die gesamte Pfarrei ist eine sonntägliche Abendmesse in der Luciuskirche. Hier werden sich alle Priester abwechseln. Auch die „Willkommenskultur“ war ein großes Thema. Nicht nur Begrüßung und erste Orientierung für Zugezogene, sondern auch Unentschlossene motivieren und auf Distanz Gegangene zurückgewinnen.
Einige Entscheidungen wurden bereits getroffen, müssen nun auch umgesetzt werden. Die kritischen baulichen Mängel der beiden Kitas St. Markus und Christi Himmelfahrt haben Vorrang. Das gilt nicht nur für die Kitas selbst, sondern auch für die um sie herum befindlichen kirchlichen Gebäude. Die Gemeinden St. Markus und St. Kamillus werden also die ersten Pfarreiprojekte sein, folgen sollen Christus König und St. Ludgerus.
Propst Jürgen Schmidt beendete den Abend mit nachdenklichen Worten: „Wie wird Kirche sich in schwieriger Zeit grundsätzlich in Zukunft gestalten?“