Essen-Kettwig. . Heimische Künstler sorgen für Zuwachs im Skulpturenpark. Wie die Kettwiger es schaffen können, das 100.000-Euro-Projekt zu stemmen.

„Der Skulpturenpark, der ja genau genommen einen Skulpturenpfad darstellt, ist schon ein Alleinstellungsmerkmal für Kettwig“, sagt Heinz Schnetger, Schirmherr des selbigen, nicht ohne Stolz. 14 Mal Kunst im öffentlichen Raum, die zum Hingucken und Nachdenken animieren soll. Kunstwerke, über die diskutiert wird, die Teil des Stadtbildes und der Landschaft an der Ruhr sind – und das seit 1985.

Ein Park, der im Laufe der Jahre gewachsen ist und weiter wachsen soll. Nachdem 2008 der Märchenbrunnen mit dem tapferen Schneiderlein installiert wurde, sieht der Heimat- und Verkehrsverein (HVV), dem die Pflege des Parks obliegt, nun die Zeit gekommen für „Zwei Neue für Kettwig“.

„Das Tuch“ und „Fisch vermählt“

Zwei weitere Skulpturen sollen das Ensemble ergänzen – erneut geschaffen von ortsansässigen Künstlern. Da ist zum einen die Plastik „Das Tuch“ von Norbert Pielsticker, der bereits mit „Menschen-Zeichen“ im Park vertreten ist. Die Skulptur spielt auf die Tuchmacher-Zunft an, die Kettwig einst prägte. „Sie ist wie ein langes Tuch, das sich entfaltet“, beschreibt Pielsticker das gut vier Meter hohe und 1,50 Meter breite Kunstwerk. Es soll aus drei Zentimeter dickem Stahl geformt werden und vor der ehemaligen Tuchfabrik an der Ruhr seinen Platz finden.

Ebenfalls an der Ruhr, nämlich am Brückenkopf zur Altstadt, ist der Standort des anderen Kunstwerks geplant. Hubert Sandmann und Miriam Giessler haben es entwickelt und ihm den Namen „Fisch vermählt“ gegeben. Auf einem gut drei Meter hohen Quader aus Acrylglas, der innen mit einer blau gestalteten Folie ausgekleidet ist, befinden sich zwei Fische aus Edelstahl. Das Paar hält einen goldgelben Ring. „Die Ruhr als lebensspendender Fluss ist unser Anknüpfungspunkt“, erklärt Miriam Giessler und Hubert Sandmann denkt, „dass sich viele Kettwiger mit der Ruhr identifizieren“.

„Wenn 500 Bürger 100 Euro spenden, ist die Hälfte bereits geschafft“

„Die verwaltungs- und herstellungstechnischen Fragen sind geklärt“, sagt HVV-Vorsitzender Martin Kryl. Nun gehe es um die Finanzierung. Dazu hat sich der HVV eine einfache Formel erdacht: 500 mal 100. Sprich: „Wenn 500 Bürger 100 Euro spenden, ist die Hälfte bereits geschafft“, erklärt Heinz Schnetger. Die kalkulierten Kosten für das Projekt betragen 100 000 bis 110 000 Euro.

Die andere Hälfte soll durch größere Einzelspenden zusammenkommen. Erste Zusagen hat der HVV bereits bekommen. Zwölf Aktionen, u.a. Benefizkonzerte und Versteigerungen, sollen 2017 für weiteren Spendenfluss sorgen. Erste Infos dazu gibt es auf www.skulpturenpark-kettwig.de.