Stadt.Land.Ruhr.2010 präsentierte das Konzept, mit dem sich Kettwig am Projekt der Kulturhauptstadt Europas beteiligen will

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Die Planungen sind so gut wie beendet. Die Lenkungsgruppe von Stadt.Land.Ruhr.2010 präsentierte ihr Konzept, wie sich Kettwig am Kulturhauptstadt-Projekt Ruhr.2010 beteiligen will.

Im Mittelpunkt steht Kettwig, das Ruhrtal und die Ruhr, die sich im Laufe ihrer Geschichte beeinflusst und sich gegenseitig verändert haben. Und das soll in den fünf Themengruppen "Historisch und perspektivisch", "Künstlerisch und kreativ", "Sportlich und aktiv", Spielerisch und vergnügt" sowie "Kultur und Ruhr pur" dargestellt werden. Und da Kettwig eine alte Weberstadt ist, wird sich in allen Aktionen genau dieses Thema wiederfinden. Beispielsweise soll das Leben der griechischen Gastarbeiter bei der geplanten Spurensuche beleuchtet werden, die in Zeiten der Blüte der Scheidtschen Textilproduktion angeworben wurden. Oder das Projekt "Art Cou(l)ture 2010, in dem der künstlerisch-kreative Umgang mit Fäden, Tüchern und vielem mehr dargestellt wird. Und auch im sportlichen Bereich ist eine Aktion geplant, die die Verbindung zur Weberstadt spiegelt. So ist ein Lastkahn-Wettziehen geplant, bei dem Jugendliche vom Ufer aus einen Kahn über eine Strecke von 100 Metern ziehen sollen. Ein sehr engagiertes Ziel ist eine Installation von farbigen Stoffen über und in der Ruhr, die beleuchtet werden soll.

Doch der Höhepunkt soll die Ruhr-Pur-Bühne sein. Eine Ponton-Bühne soll im Stausee verankert werden, auf dem einen Monat lang Aktionen stattfinden sollen. Hier könnten mehrere 10 000 Menschen zeitgleich das Programm verfolgen, wie es Heinz Schnetger, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Kettwig, bei der Präsentation erklärte. Straßenaktionen und ein Kinderspielbereich sollten an den drei Event-Wochenenden das Angebot ergänzen.

Ein überaus engagiertes Projekt, das nur mit einer Mischfinanzierung und Sponsoring möglich sei. Und genau darüber diskutierten die Beteiligten nach der Vorstellung am Mittwochabend. "Aber es gibt eine Vielzahl von Refinanzierungsmöglichkeiten", betont Emrich Welsing, einer der fünf Vorstandsmitglieder, die verantwortlich für das neue Konzept zeichnen. "Am Wichtigsten ist aber, dass wir den Stempel von Ruhr.2010 erhalten. Dann wird möglicherweise der eine oder andere Mäzen aufspringen und unser Projekt finanziell unterstützen."