Seit Jahren wird über die Nutzung der ehemaligen Scheidtschen Kammgarnspinnerei und der Tuchfabrik-Ruine diskutiert. 2007 kommt Bewegung in die Gespräche. Auf beiden Arealen sollen exklusive Wohnungen entstehen

Jahrelang wurde geplant und verworfen. Die Scheidtschen Gebäude an der Ruhr sollen zu neuen, modernen und exklusiven Wohneinheiten umgebaut werden. Und es kommt Bewegung in die Projekte auf dem Scheidtschen Gelände am Stausee beziehungsweise auf dem der ehemaligen Scheidtschen Tuchfabrik.

Heinz Schnetger, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Kettwig, will das Projekt "Seepromenaden" in Gang bringen. Auf dem 40 000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Kammgarnspinnerei sollen in erster Linie exklusive Wohnimmobilien entstehen. 70 bis 80 Millionen Euro sollen für den Abriss der alten Gebäude und den Aufbau der Wohneinheiten investiert werden. Den Gedanken, dort eine Bürostadt aufzubauen, habe die Grundstücksgesellschaft mittlerweile fallen lassen und sich auf dieses Konzept geeinigt. Schnetger: "Qualitätsvolles Wohnen gibt es bislang zu wenig. Deshalb glauben wir, mit unserem Konzept nicht ganz falsch zu liegen."

Was offensichtlich auch die Unternehmen Hochtief Construction und die Lion Bau GmbH & Co. KG aus Polch so sehen, denn diese machen nun auch bei der Ruine der Scheidtschen Tuchfabrik Nägel mit Köpfen. In dem Gebäude, von dem derzeit nur noch die Außenwände stehen, werden 36 Eigentumswohnungen entstehen, die sich wohl nur gut situiertes Klientel leisten kann. Zwischen 60 und 255 Quadratmetern groß werden die Wohnungen im so genannten "Uferpalais" sein. Der kontaminierte Boden werde abgetragen. Baubeginn soll bereits Anfang 2008 sein, die ersten Besitzer könnten bereits Ende 2009 einziehen.

Dass der Standort und die Immobilie reizvoll sind, zeigte sich bereits am Freitag, 9. November, als die beteiligten Firmen Interessenten zu einer Präsentation in einem Hospitality-Zelt direkt vor der Ruine einluden. Rund 80 Personen waren gekommen, um sich zu informieren. Wie viel allerdings der Quadratmeter kosten wird, darüber wollte die Astrid Happen, Leiterin der Hochtief-Abteilung für Wohnimmobilien, nichts sagen.