Essen-Borbeck/Dellwig. Im Rahmen des Emscher-Umbaus wird nun der Pausmühlenbach in Borbeck und Dellwig von seinem Schmutzwasser befreit. Die Arbeiten dauern bis 2022.
Die Entflechtung des Pausmühlenbachs in Dellwig und Borbeck beschäftigt den Stadtbezirk bereits seit über drei Jahren. Nachdem zuletzt in der Levinstraße nach Kampfmitteln gesucht wurde, beginnen die Stadtwerke nun die Tiefbauarbeiten. Die Levinstraße und die Hülsmannstraße sind erste Start- und Zielpunkte. „Diese Baumaßnahme gehört für uns mit zu den größten Projekten, die wir im Zusammenhang des Emscherumbaus beitragen. Bis die letzte Baumaschine abrückt, ist es bestimmt Ende 2022“, so Dirk Pomplun, Unternehmenssprecher der Stadtwerke Essen.
In Essen-Dellwig heben Bagger zuerst die Gruben aus
Jetzt sind erst einmal die Bagger angerückt, um die Gruben auszuheben. So entsteht an der Kreuzung Levinstraße/Ecke Weidkamp eine Mehrfachpressgrube in der Straßenmitte. Von dort aus werden dann die neuen Abwasserrohre in zwei Richtungen in rund zehn Metern Tiefe vorgepresst. Unter der Levinstraße geht es zuerst 800 Meter weit in Richtung Haus-Horl-Straße bis zur Zielgrube auf der Levinstraße in Höhe der Hausnummer 102. Von dort aus wird das neue Kanalrohr dann an das Leitungssystem der Emschergenossenschaft angeschlossen.
Während der Bauarbeiten wird der Verkehr im Kreuzungsbereich Levinstraße/Ecke Weidkamp einseitig an der Baugrube in beide Richtungen vorbeigeführt. Die Fußgänger können den eigens geänderten Zebrastreifen nach wie vor nutzen.
Die Levinstraße ist für den Zeitraum der Bauarbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nur die Anlieger haben freie Fahrt zu ihren Häusern. Der Busverkehr wird entsprechend umgeleitet.
Große Schachtbauwerke am Düppenberg und Möllhoven
In der Hülsmannstraße entsteht eine weitere Baugrube. Diese wird dreifachgenutzt. Zwei Abwasserkanäle werden von hier aus vorgepresst und für einen neuen Kanal ist die Grube das Ziel. Zuerst geht es im Tunnelvortrieb einen Kilometer weit unterirdisch bis zur Zielgrube in der Straße Möllhoven. Hier kommt ein weiteres 700 Meter langes Kanalrohr aus der Schloßstraße an. Um diese große Entfernung von 1,7 Kilometer zwischen Hülsmannstraße und Schloßstraße zu bewältigen, wird daher aus beiden Richtungen der Tunnel bis zur doppelt genutzten Zielgrube in der Straße Möllhoven vorgepresst. Für die spätere Wartung der Kanalrohre werden am Düppenberg und in der Grünanlage zwischen Düppenberg und Möllhoven noch große Schachtbauwerke errichtet. Hier erfolgt dann jeweils auch der Anschluss an die bereits bestehenden Abwasserkanäle.
Für Kampfmittelsondierungen wird der Möllhoven gesperrt
Auch interessant
Im Vorfeld der Kanalerneuerung wird aktuell auch im Möllhoven auf einem Teilstück zwischen den Häusern Nr. 60 und 62 der Untergrund auf Kampfmittel untersucht. Seit Anfang dieser Woche ist die Straße daher für den Durchgangsverkehr für zwei Wochen gesperrt. Die beengten Verhältnisse lassen hier keine andere Verkehrsführung zu. Eine Umleitung erfolgt über die Ackerstraße. Nach Abschluss der Sondierungsarbeiten wird der Möllhoven erst einmal wieder freigegeben. Die Untersuchungsergebnisse müssen erst ausgewertet werden und weitere Planungen müssen noch folgen. Erst dann können die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.
Um die Einschränkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten, wird die Sperrung bis dahin aufgehoben. Noch bis Ende Februar dürfen Bäume gefällt werden. Zwischen der Hülsmannstraße und dem Möllhoven wird es daher noch zu Baumfällungen kommen, die von einem Baumsachverständigen begleitet werden.