Borbeck. . Fans von Coca-Cola-Gegenständen treffen sich zu Pfingsten zum 25. Mal in der Dampfe – 90 Jahre, nachdem die Brause nach Deutschland kam.

Convention ist Englisch und heißt soviel wie Zusammenkunft. Dass die Sammler, die an Pfingstsonntag, 9. Juni, zum 25. Mal in der Dampfbierbrauerei zusammenkommen, von Convention sprechen, kommt nicht von ungefähr. Es geht um Sammlerstücke rund um Coca-Cola, dem wohl ur-amerikanischen Getränk, das Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. In Deutschland darf man aber auch von Tradition sprechen, floss das Erfrischungsgetränk doch vor 90 Jahren aus einer Abfüllanlage, die an der damaligen Hammerstraße im heutigen Altenessen-Süd stand. Die Hauptverwaltung stand in der heutigen Max-Keith-Straße in Bergerhausen.

Die Schriftzeichen auf den Flaschen lassen die Herkunft erahnen.
Die Schriftzeichen auf den Flaschen lassen die Herkunft erahnen. © FUNKE Foto Services | Ulrich von Born

Brennereien brachten Schnaps und Coca-Cola

Warum es Essen wurde, begründet Hendrik Schlöns, der Organisator des Treffens, der im Schatten der Coca-Cola-Zentrale aufwuchs und mittlerweile in Köln wohnt. „Essen liegt zentral“, sagt der 44-Jährige. Hinzu komme die hohe Bevölkerungszahl sowie die zahlreichen Kioske, die es vor 90 Jahren gab. Doch nicht nur „anne Bude“ trat das Erfrischungsgetränk seinen Siegeszug an, sondern auch in den Kneipen ging es immer öfter über die Theke. „Zu Anfang schlossen Brennereien Verträge ab und brachten sowohl Schnaps wie auch Cola in die Kneipen“, erzählt Hendrik Schlöns.

70 Aussteller - von Brasilien bis Japan

Doch nicht nur in Deutschland wurde die Brause immer bekannter und beliebter. Die Nationalitäten der 70 Aussteller, die in diesem Jahr nach Borbeck kommen, spiegelt die weltweite Verbreitung wider. Sie kommen (natürlich) aus den USA. Hinzu kommen Länder wie Mexiko, Japan und Brasilien dazu. Und Korea. „Der Süden natürlich“, stellt Hendrik Schlöns schnell klar. Nordens Staatsführer Kim Jong-un und Cola passen ideologisch auch nicht wirklich zusammen.

Brasilianer besitzt Flaschen aus 153 Ländern

Unter den 70 Ausstellern befindet sich auch Marcio Yamauti aus Brasilien. Er besitzt Cola-Flaschen aus 153 Ländern – darunter aus Kuba, der ehemaligen UdSSR, dem Jemen, Laos und Bangladesh.

Die 25. Coke-Convention öffnet am Pfingstsonntag, 9. Juni, um 10 Uhr in der Dampfbierbrauerei, Heinrich-Brauns-Straße 9-15, ihre Pforten.

Leiterin des Archivs kommt aus den USA

Ein besonderer Gast kommt beim Silberjubiläum des Treffens hinzu: Justine Fletscher, studierte Historikerin, leitet das Archiv der Firma in Atlanta und ist so etwas wie ihr wandelndes Gedächtnis. Hendrik Schlöns hat die blonde Frau schon einmal in der Hauptstadt Georgias besucht. Wer sich das Archiv mit bunten Plakaten und Email-Schildern an den Wänden vorstellt, liegt falsch. „Es gibt riesige Archivregale, in denen alles in Schubladen ist und die voll elektronisch bedient werden“, erinnert sich der Ex-Essener.

Die erste deutsche Flasche trägt die Prägung „Ruhrglas“

Hendrik Schlöns sammelt selbstredend auch die Coca-Cola-Devotionalien. „Aber keine Merchandise-Produkte, sondern ausschließlich Sachen von vor 1969“, betont er. Die erste deutsche Flasche von 1929 mit mit der typischen Form und der Prägung Ruhrglas gehört dazu.