Essen. Pfingstsonntag pilgern Fans der Marke Coca Cola - auch solche aus Malaysia und Brasilien - zur 21. Sammelbörse nach Essen. Die Coke Convention veranstaltet der gebürtige Essener Hendrik Schlöns.

Es gibt nur wenige Marken, die so bekannt sind wie Coca-Cola. In aller Welt wird die braune Brause getrunken. In aller Welt gibt es auch Sammler, die Gegenstände rund um diese Marke sammeln. Davon können sich Experten wie Laien am Pfingstsonntag ein Bild machen, wenn in der Dampfe in Essen-Borbeck die internationale Sammler-Börse stattfinden wird.

Essen war bis 2003 Sitz der Coca-Cola GmbH

Essen als Veranstaltungsort ist kein Zufall. Von hier aus trat Coca-Cola ihren Siegeszug in Deutschland an. Am 8. April 1929 wurde in der „Essener Vertriebsgesellschaft für Naturgetränke“ die erste Flasche Coca-Cola in Deutschland abgefüllt. 1930 wurde die Coca-Cola GmbH gegründet, die bis 2003 ihren Hauptsitz in Essen hatte.

Dass der gebürtige Essener Hendrik Schlöns die Coke-Convention veranstaltet, ist ebenfalls kein Zufall. „Mein Vater war beruflich viel in der Welt unterwegs. Irgendwann habe ich ihn gebeten, mir aus jedem Land eine Cola-Flasche mitzubringen“, erzählt der 40-Jährige. Und was der Vater nicht mitbrachte, holte sich der Sohn oft selbst. Hendrik Schlöns’ Elternhaus war nicht weit von der Cola-Zentrale an der (heutigen) Max- Keith-Straße entfernt. Dort wurden früher auch die (deutschen) Pfandflaschen angenommen. „Da waren oftmals welche von ausländischen Lkw-Fahrern dabei“, sagt Hendrik Schlöns. Die wären im Müll gelandet, hätte er sich nicht ihrer angenommen. Die Sammelleidenschaft war geweckt. Der Weg zur Sammlerbörse, die zum 21. Mal in Borbeck stattfinden wird, war ebenso vorgezeichnet.

Sammler aus Malaysia, Thailand, Brasilien und den USA

Und als Hubert Bäcker, der Initiator des Treffens, starb, übernahm Hendrik Schlöns, der als Vertriebsangestellter arbeitet, diese Aufgabe vor 15 Jahren. „In der Anfangszeit habe ich zu den Sammlern in aller Welt noch per Post Kontakt gehalten, das ist heute, im Zeitalter sozialer Medien, viel einfacher.“ Für Pfingstsonntag haben sich unter anderen Sammler von Philippinen, aus Malaysia, Thailand, Brasilien und den USA angekündigt. Aus Europa sowieso. 400 bis 500 Besucher werden erwartet.

Ein Relikt aus der Flower-Power-Zeit: Ein Miniaturbus mit dem uverkennbaren Schriftzug.
Ein Relikt aus der Flower-Power-Zeit: Ein Miniaturbus mit dem uverkennbaren Schriftzug. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Zu Hause in Bergisch Gladbach, wo Hendrik Schlöns seit zwölf Jahren wohnt, hat er seine gesammelten Schätze – darunter das einzig noch bekannte Exemplar der von Ruhrglas hergestellten, ersten deutsche Cola-Flasche – auf 70 Quadratmetern im Keller untergebracht. Gut 3600 Flaschen – die typische Grund-Form wurde übrigens von Alex Samuelson vor 100 Jahren erfunden – und eine Vielzahl an Schildern. Rund, eckig, rot, gelb.

Hendrik Schlöns freut sich auf Sonntag. „Die Sammler und Besucher werden viele Raritäten zu sehen bekommen“, sagt der 40-Jährige. Tausch oder (Ver)Kauf ist aber für ihn nur eine Seite der Börse. „Das Treffen bedeutet auch Gespräche und Geselligkeit. Im Laufe der Jahre sind Freundschaften entstanden.“ Weltweit.