Essen-Borbeck. . Bergbau. Geschichte. Sicherheit. Borbeck. Diese vier Gebiete bündeln zwei Gymnasiastinnen in ihrem Projekt „Licht bei der Nacht“.

Bianca Oelschlägel und Nuria Krakowski stecken zurzeit mitten im Abitur. Die beiden 18-Jährigen vom Mädchengymnasium Borbeck (MGB) kümmern sich aber zugleich um „Licht bei der Nacht“. Mit dem Projekt, das aus dem Geschichtsunterricht hervorging, bewarben sich Oelschlägel und Krakowski beim landesweiten Schüler-Wettbewerb „Förderturm der Ideen“ der RAG-Stiftung, der RAG, Evonik und der Gewerkschaft IG BCE. Sie stehen im Finale. Es sollen Projekte gefördert werden, die die Städte fit für die Nach-Bergbau-Zeit machen. Den Schülerinnen geht darum, den Schlosspark sicherer zu machen.

Dieser namenlose Schachtdeckel an der Frintroper Straße weist auf den früheren Schacht Kronprinz Friedrich Wilhelm  II hin. Mit einem Schild wollen die Schülerinnen den geschichtlichen Ort für jeden sichtbar machen.
Dieser namenlose Schachtdeckel an der Frintroper Straße weist auf den früheren Schacht Kronprinz Friedrich Wilhelm II hin. Mit einem Schild wollen die Schülerinnen den geschichtlichen Ort für jeden sichtbar machen. © Kerstin Kokoska

Themenbereich „Lebenswerte Stadt“

Bianca Oelschlägel und Nuria Krakowski reichten ihren Beitrag für den Themenbereich „Lebenswerte Stadt“ der Sekundarstufe II ein. Der Gang durch den Schlosspark in der Dämmerung – und erst recht in der Dunkelheit – vermittele schon ein mulmiges Gefühl im Bauch. Das weiß Bianca Oelschlägel aus eigener Erfahrung. „Ich hatte früher einen Kunstlehrgang im früheren Wirtschaftsgebäude am Schloss. Danach musste ich zu Fuß durch den Park nach Hause. Obwohl meine Eltern dabei waren, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch“, erinnert sich die 18-Jährige. Werner Molitor, Bezirksbeamter der Polizeiwache Borbeck, war bei einem Gespräch mit den beiden Schülerinnen von der Idee angetan.

Jede zweite Leuchte erhält einen Panikknopf

Der Eingangsbereich am Schloss eignet sich aus Denkmalschutzgründen nicht als Standort für die Leuchten, eher der hintere Teil des Parks in Richtung Schönebeck. Dort soll alle 50 Meter eine Leuchte aufgestellt werden, so die Idee. Natürlich solarbetrieben. In der Zusammenarbeit mit „Grün und Gruga“ wurde klar, dass auch Umweltaspekte nicht außer acht gelassen werden würden. Da es im Schlosspark lichtempfindliche Tiere gibt, sollen die Leuchten mit Zeitschaltuhren versehen werden. Die Sicherheit stehe aber im Vordergrund, betonen die beiden Abiturientinnen. Deshalb erhält jede Leuchte einen Panikknopf. Bei einmaligem Drücken ertönt ein schriller Warnton. Bei mehrmaligem Drücken wird die Polizei alarmiert.

„Lichter bei der Nacht“ aus dem Steigerlied

Der Projektname „Licht bei der Nacht“ ist bewusst gewählt. Zum einen, weil es darum geht, mit Licht das Sicherheitsgefühl zu steigern. „Licht bei der Nacht“ erinnert zugleich an das wohl bekannteste Bergmannslied, das Steigerlied. Und an den Bergbau soll auch sichtbar erinnert werden. An der Frintroper Straße, dort, wo heute ein Skaterpark ist, stand früher einmal der Kronzprinz Schacht Friedrich Wilhelm IV, an den heute nur ein Schachtdeckel ohne nähere Bezeichnung erinnert. Ein Schild soll an den bergbau-historischen Ort erinnern.

Pro Leuchte werden etwa 2000 Euro veranschlagt

Donnerstag und Freitag stehen die nächsten Abiturprüfungen an. Danach werden Bianca Oelschlägel und Nuria Krakowski weiterhin für ihr Projekt werben. Denn eine Chance auf den Erfolg hat es nur, wenn es die meisten Stimmen bekommt. Denn die smarten Leuchten im Schlosspark gibt es nicht umsonst. Etwa 2000 Euro pro Lampe veranschlagen die beiden jungen Planerinnen. Und 200 Euro für das Schild.

ABSTIMMUNG IM INTERNET BIS ZUM 26. MAI

  • Im Internet läuft bis zum 26. Mai die Abstimmung unter: www.rag-stiftung.de/foerderung/bildung/foerderturm-der-ideen/wettbewerb/voting/sekundarstufe-ii-thema-a/
  • Insgesamt wurden 50 Beiträge aus dem Saarland, Ibbenbüren und NRW eingereicht. Eine Fachjury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik wählte die Finalisten aus. Das Projekt des Siegers wird mit 50.000 Euro gefördert.