Essen. . 1300 Kinder empfangen 2018 in den Essener Gemeinden das Sakrament der Eucharistie – laut Bistum ist die Zahl seit Jahren stabil.
Trotz der gravierenden Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen im Bistum sowie der Bildung von Großpfarreien finden weiterhin Erstkommunionfeiern in allen Gemeinden statt, betont Nicolaus Klimek, Referent für Sakramente beim Bistum. Das liege auch an den seit fünf Jahren stabilen Anmeldezahlen. In Essen gehen in diesem Jahr 1300 Kinder zur ersten heiligen Kommunion, im Bistum insgesamt sind es rund 5000. Das Sakrament empfangen die meisten Mädchen und Jungen in ihrer Heimatgemeinde.
Traditionell heißt der Sonntag nach Ostern Weißer Sonntag. Doch längst nicht mehr in allen katholischen Gemeinden gehen die Kinder an diesem Tag zur Erstkommunion. Beim klassischen Tag für die Erstkommunionfeier ist die Gemeinde St. Dionysius in Borbeck geblieben. „Bei uns gehen 33 Mädchen und Jungen am Weißen Sonntag zur ersten heiligen Kommunion“, sagt Gemeindereferentin Andrea Kemmer. Die Kinder trafen sich im Gemeindezentrum und zogen dann in einer kleinen Prozession feierlich zur Kirche.
Dass viele Gemeinden inzwischen einen anderen Termin bis zum Feiertag Christi Himmelfahrt, in diesem Jahr der 10. Mai, für die Erstkommunion wählten, habe verschiedene Gründe, erklärt Nicolaus Klimek. Zum einen falle der Weiße Sonntag in die Osterferien, was die Urlaubsplanung von Familien erschwere. Zum anderen eröffne die terminliche Entzerrung die Möglichkeit, mehrere Erstkommunionfeiern in verschiedenen Gemeinden zu besuchen und für die Gastronomie gehe es so ebenfalls entspannter zu. Auch ein größerer zeitlicher Abstand zu den für die hauptamtlichen Mitarbeiter arbeitsintensiven Ostertagen sei sicherlich sinnvoll.
Deutlicher Rückgang bei den Gottesdienstbesuchern
Während es einen Rückgang bei den Gottesdienstbesuchern gebe, bleibe die Zahl der Taufen und Erstkommunionen relativ gleich. Deutlich geringer sei aber die Zahl der Firmungen. Dieses Sakrament empfangen in der Regel 15- bis 16-Jährige. Klimek verweist auf Zahlen von 2016, als es 5030 Taufen, 5055 Erstkommunionkinder, aber nur 2776 Firmungen im Bistum gegeben habe. „Dass die Zahl der Erstkommunionkinder die der Täuflinge übersteigt, hängt damit zusammen, dass vor rund zehn Jahren noch mehr getauft wurde.“ Bei Erwachsenen würden die Sakramente Taufe, Eucharistie und Firmung gleichzeitig gespendet.
Abweichungen von der Tradition gebe es inzwischen nicht nur beim Termin. Auch in Sachen Kleidung setze man inzwischen auf Vielfalt, erklärt Klimek. Das weiße Kleid der Mädchen erinnere an das ebenfalls weiße Taufkleid. Einige Gemeinden böten einheitliche Gewänder an, die die Eltern ausleihen könnten. „Die Auswahl der Kleidung sollte nicht in einen Wettbewerb ausarten. Viele Familien können sich die teure Ausstattung ihrer Kinder nicht leisten“, weiß der Bistumsreferent. Auch die weißen Kleider und dunklen Anzüge für die Jungen könne man aber inzwischen leihen oder auf einer Second-Hand-Börse erwerben.
Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente
Das Sakrament der Eucharistie ist eines von sieben Sakramenten, die die katholische Kirche kennt: Taufe, Bußsakrament, Erstkommunion/Eucharistie, Firmung, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung.
Meist sind die Kinder neun Jahre alt und besuchen die dritte Klasse, wenn sie zur Erstkommunion gehen. Sie empfangen dabei nach katholischer Überzeugung erstmals den Leib Christi in Form einer geweihten Hostie. Einige Monate vorher beginnt die Vorbereitung durch Seelsorger und Ehrenamtliche.