Essen-Borbeck. . Einige Wochen vor dem Weißen Sonntag organisiert die Gemeinde St. Fronleichnam eine Kleinderbörse für die Kommunionkinder. Der Bedarf ist groß.

Wenn die Kleiderstangen ins Gemeindezentrum Fronleichnam rollen, ist wieder Kommunionkleider-Börse. Weiße Kleider für die Mädchen und schwarze Anzüge für die Jungen – hier stellen Familien ihre alten Schätze aus dem Kleiderschrank zum Verkauf.

Seit gut 20 Jahren gibt es die Kommunionkleider-Börse in der Gemeinde Fronleichnam in Borbeck. Seit 2002 koordiniert Martina Dörnemann ehrenamtlich die Annahme und den Verkauf, für den die Gemeinde keine Gebühr erhebt. „Wir nehmen die Kleider und Anzüge in Kommission und verkaufen sie im Auftrag der Leute“, erklärt Dörnemann.

Von 20 Anbietern hat sie in diesem Jahr Namen, Größen und Preise aufgenommen und gibt nun ihr Bestes, um sie an das Kommunionkind zu bringen.

Wählerische Schnäppchenjäger

Das ist nicht immer einfach, wie Martina Dörnemann weiß. „Die Kinder sind ziemlich wählerisch und wissen genau, was sie haben wollen“, erzählt sie. „Sie haben ihre ganz eigenen Vorstellungen von dem perfekten Kommunionkleid, da haben die Eltern nicht viel zu sagen.“ Lang, aber schlicht – das soll es bei den meisten Mädchen sein. Außerdem können sie sich durch Accessoires und Schuhe wühlen.

Gebrauchte Kommunionkleider konnten bei einer Kleiderbörse im Pfarrheim von St. Fronleichnam in Essen Borbeck erworben werden.
Gebrauchte Kommunionkleider konnten bei einer Kleiderbörse im Pfarrheim von St. Fronleichnam in Essen Borbeck erworben werden. © FUNKE Foto Services

Bezahlen müssen aber immer noch Mama und Papa und feilschen dabei auch gerne. Zwischen 30 und 70 Euro kosten die getragenen Kleider. Mit einem neu gekauften Outfit sei das nicht zu vergleichen. „Mit allem Drum und Dran kostet ein neues Kommunion-Outfit um die 200 Euro“, schätzt Martina Dörnemann. „Ganz schön viel für ein Kleid, das nur einmal getragen wird.“

Aus der Mode gekommen

Dennoch tun sich einige Kinder schwer, ihre liebgewonnene Kommunionkleidung einem anderen Kind zu überlassen. „Dann hängt die Kleidung meist zwei, drei Jahre im Schrank, bis die Kinder dazu bereit sind, sich von ihr zu trennen.“ Und ist das Kleid dann einmal im Umlauf, ist es manchmal nicht mehr angesagt und muss mitunter mehrere Runden drehen, bis es einen neuen Besitzer findet. „Es gibt Kleider, die hängen hier viele Jahre in Folge, ohne verkauft zu werden. Und plötzlich reißen sich alle darum.“

Auch am Ende des Tages hängen noch vereinzelt ein paar Kleider an den Stangen, die nicht verkauft wurden und für ein weiteres Jahr in den Schrank wandern. Im kommenden Jahr, zwei bis drei Monate vor der Kommunion in der Gemeinde, hat es dann wieder die Chance, einen neuen Besitzer zu finden.