Essen-Altendorf. . Der Bürgerverein Altendorf spricht sich für Neubau aus – aber dann kleinteilig. Gutes Beispiel stehe in Moers. Donnerstag Diskussion mit Bürgern.
Sie ist Essens größte Gesamtschule, und sie ist riesig. „Es ist ein Klotz“, sagt Doris Eisenmenger vom Altendorfer Bürgerverein. Etwa 1450 Schüler werden in der Bockmühle unterrichtet. Die Anwohner hätten sich nie mit dem Klotz angefreundet, und den Schülern fiele das auch schwer. „Es tropft, Kabel hängen von der Decke, die Schule ist marode.“ Neue Gebäude müssten her. Der Bürgerverein hat einen Vorschlag, und der ist nicht klotzig, sondern kleinteilig: ein Schuldorf.
Von Bürgern im Stadtteil angenommen
„Es ist nur eine Anregung“, betont Alfred Breuer, Vorsitzender des Bürgervereins, wenn er vom Konzept erzählt. Ein Lehrer der Schule und ein Vertreter der Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord hätten daran mitgearbeitet. „Wir wünschen uns eine Schule, die von den Bürgern im Stadtteil angenommen wird – und die nach Schulschluss auch von ihnen genutzt werden kann.“
Die bauliche Vorlage für diese Idee steht in Moers, erzählt Breuer, im Internet habe man Fotos einer Hauptschule gesehen, deren flache Gebäude sich über einen Campus ziehen. Schuldorf könne man das nennen, Schulstadt, auf jeden Fall sollen es mehrere kleine Häuser sein, „von denen man nicht erschlagen wird“, sagt Doris Eisenmenger. Die Gebäude sollen nicht nur für den Unterricht genutzt werden. „Wir stellen uns zum Beispiel einen Seniorentreff vor, den man nachmittags dort anbieten könnte. Und wenn mal dauerhaft weniger Schüler die Schule besuchen sollten, könnte man in einem Haus vielleicht eine Kita unterbringen. Mittags könnte die Mensa für die Anwohner geöffnet werden. Das würde den Stadtteil verändern.“
Architekten sollen die Feinplanung machen
Über diese Ideen möchte der Bürgerverein am Donnerstag, 19. Oktober, mit den Altendorfern und Frohnhausern sprechen. Die Schulleitung wird ebenfalls vertreten sein, um über den aktuellen Zustand der Unterrichtsräume zu informieren und ihr pädagogisches Konzept präsentieren. „Das ist nicht unser Bereich“, sagt Breuer. Ebenso wenig wie die architektonische Gestaltung, wie viele Häuser es sein müssten oder welche Fläche am Nachmittag für Bürger zur Verfügung stehen sollte. „So weit wollen wir nicht gehen, das überlassen wir den Fachleuten.“
Die Idee des Bürgervereins soll in erster Linie eine Diskussion anstoßen, und das möglichst schnell. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie darüber erstellt, ob ein Neubau oder eine Komplettsanierung der Schule wirtschaftlicher wäre. „Bevor die Verwaltung aktiv wird, wollen wir mit den Bürgern reden und ihre Ideen einholen“, sagt Eisenmenger. Darüber habe man bereits den Oberbürgermeister informiert. „Wir haben eine Vereinbarung, dass wir ihm nach der Veranstaltung die Ergebnisse präsentieren können.“
Chance, auf 70 000 Quadratmetern Neues zu entwickeln
Der Bürgerverein hofft, dass man am Ende auch Politik und Verwaltung von der Idee eines Schuldorfs überzeugen kann. Geld für einen Neubau, das sei ihnen häufig signalisiert worden, stünde zur Verfügung. „Hier haben wir die Chance, etwas Neues zu entwickeln“, sagt Eisenmenger. „Das kann man nicht überall machen, hier hätten wir auf 70 000 Quadratmetern den nötigen Platz für so ein Projekt.“
Bürgerdiskussion am Donnerstag an der Ohmstraße 9
Die Bürgerdiskussion über neue Konzepte für die Gesamtschule Bockmühle findet am Donnerstag, 19. Oktober, um 18.30 Uhr im
Gemeindezentrum der Evangelischen Luthergemeinde an der Ohmstraße
9 statt.