Essen-Borbeck. . Infoveranstaltung des Bürgervereins Borbeck: Die Bauarbeiten in der Grünanlage dauern bis Herbst. Was sonst noch im Schlosspark passieren wird.

„Der Schlosspark ist eine der ältesten Parkanlagen im Rheinland – und hat sich in seinen Grundzügen eigentlich kaum verändert.“ Sagt Ludger Niermann. Er muss es wissen, hat sich der für das so genannte Parkpflegewerk zuständige Projektleiter von Grün und Gruga doch ausführlich mit der Historie der nicht nur bei den Borbeckern so beliebten Grünanlage beschäftigt. Auch heute, so erklärte er am Dienstagabend auf einer Infoveranstaltung des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV), wandeln die Spaziergänger größtenteils auf den selben Wegen, die schon im 16. Jahrhundert die Äbtissinen anlegen ließen.

Gittertor wird repariert

Das schmiedeeiserne Gittertor (es stammt übrigens von Schloss Hugenpoet) gab es ebenfalls bereits Ende des 17. Jahrhunderts. Wer es seit einiger Zeit am Parkeingang vermisst – Niermann liefert die Erklärung: „Ein übereifriger Zulieferer-Fahrer hat es demoliert. Es ist in Reparatur.“ Wieder Instand gesetzt werde das Tor in Kürze seinen alten Platz einnehmen, dann allerdings nur noch für Veranstaltungen geöffnet werden, um weiteren Unfällen vorzubeugen.

Repariert beziehungsweise unter alten Vorzeichen neu gestaltet werden in diesem Frühjahr bis zum Herbst noch etliche Bereiche im Schlosspark. Baggertätigkeiten in der schönsten Zeit des Jahres? Nicht bei allen Nutzern wird dies auf Verständnis stoßen, weshalb der BBVV zur Infoveranstaltung in den Residenzsaal des Schlosses eingeladen hatte.

Blickachsen wiederherstellen

Der Schlosspark ist als englischer Landschaftsgarten gestaltet. Was ihn einmal ausmachte, das ist in einem Gutachten, dem Parkpflegewerk, verzeichnet: zum Beispiel Wasserspiele, Volieren, ein unechtes Grabmal, eine künstliche Ruine sowie eine Insel in einem Schwanenteich. Rekonstruktionen wird es nicht geben, erhalten werden nur vorhandene Elemente, etwa die Sammelbecken. An Anderes soll gestalterisch erinnert werden.

Rund um den Schlossteich sieht man mittlerweile schon eine neue Bepflanzung und eine komplett neue Einfassung: Schotter statt Holzpaneele oder Gabionen. Niermann: „Wir versuchen, sowohl ökologische wie denkmalpflegerische Gesichtspunkte zu berücksichtigen.“ Schließlich sei der Park Landschaftsschutzgebiet. Wichtig sei die Wiederherstellung der Blickachsen, weshalb einiges Grün gestutzt werden musste.

Kultur auf mehreren Ebenen

Informierten (v.l.): Helge Seidel (Immobilienwirtschaft), Bernd Mengede (Kulturzentrum), Ludger Niermann, Klaus Kranefuß (Grün &Gruga), Dietmar Kran (Stadterneuerung).
Informierten (v.l.): Helge Seidel (Immobilienwirtschaft), Bernd Mengede (Kulturzentrum), Ludger Niermann, Klaus Kranefuß (Grün &Gruga), Dietmar Kran (Stadterneuerung). © Stefan Arend

Während der Park im Herbst fertig sein soll, geht es im Wirtschaftsgebäude erst los. Bernd Mengede vom Kulturzentrum: „In der ersten Etage wird Musik ihren Platz finden, in der zweiten die bildende Kunst und im Dachgeschoss ist ein Ballsaal geplant.“

Start der Umbauarbeiten könnte, so Helge Seidel von der Immobilienwirtschaft, Ende 2017 sein. Die Baugenehmigung liege bereits vor. „Die Baukosten betragen drei Millionen Euro, entsprechend müssen wir ein Ausschreibungsverfahren durchführen.“ Ende 2018 könnte dann das Gebäude in neuem Glanz erstrahlen.