Essen-Vogelheim. . Die Stadt und Westnetz haben sich verständigt, am Donnerstag einen Ansprechpartner für die vom Stroßstoß betroffenen Haushalte einzurichten.
Tausende Haushalte im Essener Norden dürfen nach dem Stromausfall auf unbürokratische Hilfe durch Stadt und Westnetz hoffen. Härten sollen vermieden werden. Das versichert jedenfalls Oberbürgermeister Thomas Kufen nach einem Gespräch mit dem Netzbetreiber. Allerdings ist er auch der Auffassung: „Es ist Aufgabe des niederländischen Versicherers, schnelle Hilfe zu leisten.“
Bei der Essener Verbraucherberatung, aber auch bei der Reederei-Versicherung EOC haben sich viele betroffene Bürger gemeldet. Im niederländischen Meppel gingen rund 150 Schadensmeldungen ein, teilte gestern ihr Sprecher Tom Burema mit. Man habe einen Anwalt aus Duisburg beauftragt, den Verantwortlichen für die höhere Spannung im Stromnetz, die zu den Schäden geführt hat, zu finden. Bis das geklärt ist, werde die Versicherung die Schäden aber nicht ausgleichen.
Lange Schadensliste in Schulen
Tom Burema: „Wir können nicht sagen, Leute, kommt zu uns, wir zahlen das.“ Falls die Untersuchung jedoch ergibt, dass die Versicherung für die Regulierung des Schadens verantwortlich ist, werde selbstverständlich gezahlt. Betroffene sollten sich per E-Mail an die Adresse info@eoc.nl wenden.
In dem Gespräch im Rathaus sicherten Dr. Joachim Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender bei Westnetz, und Jürgen Reichardt, Leiter Region Ruhr/Niederrhein zu, die Geschädigten bei der Aufnahme ihrer Schäden zu unterstützen. „Auch wenn wir selbst nur Betroffene sind, möchten wir unsere Kunden in dieser Situation unterstützen und bieten eine unbürokratische Lösung an. Wir möchten den Aufwand der Betroffenen reduzieren und ihnen helfen, die richtigen Schritte einzuleiten“, erklärte Joachim Schneider. Dazu solle ein einheitlicher Ansprechpartner in Essen Abhilfe schaffen. Über die genauen Möglichkeiten, wie sich Betroffene Hilfe holen können, werde Westnetz am Donnerstag informieren.
Schulen und Kitas sind ebenfalls betroffen
Die Stadt gehört ebenfalls zu den Leidtragenden. Schäden gibt es in der Kita an der Bergbrücke sowie in der Gesamtschule Nord-Ost, der Stadthafenschule, der Emscherschule sowie in der Hövelschule. Die Liste der defekten Anlagen ist lang: Spülmaschine, Warmwasserbereitung, Aufzug, Heizung und Lüftung, Steckdosen und Vorschaltgeräte sowie die Sicherheitsbeleuchtung in einer Sporthalle – alles außer Funktion. Fachfirmen seien im Einsatz, so die Stadt.

Aufatmen kann Willi Steiner (86), dessen Videorekorder den Stromstoß nicht überstanden hatte. Sein ehrenamtlicher Betreuer hat Ersatz in Borbeck gefunden. „Danke an alle Leser, die sich gemeldet haben. Ich habe 29 Telefonate geführt und mich bei ihnen bedankt“, sagt Klaus Staubach.