Essen-Süd. . In der Essener Szenekneipe Madame Chocolat hat es am Samstagmorgen gebrannt. Drei Personen konnten von der Feuerwehr gerettet werden.
In der Szenekneipe „Madame Chocolat“ hat es am Samstagmorgen gebrannt. Gegen kurz vor 9 Uhr meldeten mehrere Anrufer der Leitstelle der Feuerwehr Essen einen Brand in dem Lokal an der Moltkestraße. Wie sich später herausstellte, brannte aus ungeklärter Ursache die Deckenkonstruktion in der Gaststätte. Der Rauch zog bis ins Treppenhaus des Wohn- und Geschäftshauses. Zwei Bewohner des Gebäudes retteten sich selbstständig ins Freie, drei weitere Personen wurden durch die Feuerwehr gerettet. Anschließend wurden sie von einem Notarzt untersucht, waren aber mit einem Schrecken und ohne Schaden davon gekommen. Der Brand wurde gelöscht, ein Übergreifen auf das Hauptgebäude konnte verhindert werden.
Die Moltkestraße musste großräumig abgesperrt werden, die Evag richtete einen Schienenersatzverkehr ein. Nach umfangreichen Nachlöscharbeiten wurden die Gaststätte und der Treppenraum belüftet. Da keine Schadstoffe entdeckt wurden, konnten die Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Brandursache wird zurzeit von der Kriminalpolizei ermittelt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot vor Ort: Am Einsatz waren die Wachen Mitte, Borbeck, Steele und Rüttenscheid beteiligt. Erst gegen 12 Uhr zogen die letzten Kräfte ab.
Wie hoch der Schaden ist, wird derzeit ermittelt. Er dürfte aber erheblich sein: Ein Feuerwehrmann vor Ort sagte, dass die Gaststätte enorm beschädigt worden sei. Für die Kneipenszene im Südviertel ein herber Verlust: Das Madame Chocolat ist vor allem bei Studenten und Musikern beliebt. Bekannt wurde der Laden auch durch seine Musik-Live-Sessions zu später Stunde, die nicht nur Folkwang-Studenten anzogen.
Bei Betreiberin Conny Niermann, für die „die Madame“ schon immer eine Herzensangelegenheit war, sitzt der Schock tief. „Wir sind sehr traurig. Doch so schlimm alles ist, sind wir sehr froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Feuer in der späten Nacht oder am frühen Morgen ausgebrochen wäre“, sagt sie. Da die Kneipe aktuell versiegelt ist und die Polizei noch ermittelt, habe sie sich selbst noch kein Bild vom Ausmaß des Schadens machen können.
Gegen 5.30 Uhr am frühen Samstagmorgen habe ein Mitarbeiter den Laden abgeschlossen, „da war noch alles in Ordnung“. Der Brand brach gegen 9 Uhr aus, wenig später stand das Handy von Conny Niermann nicht mehr still. Wie es jetzt weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen. In der Viertelliebe, ihrem zweiten „Herzensladen“ in direkter Nachbarschaft an der Hildegardstraße, laufe der Betrieb regulär weiter. (JeS)