Essen. . Im Essener Grugapark ist ein Pony gestorben, weil Besucher es fütterten. Verbots-Schilder und Sicherheitspersonal konnten den Tod nicht verhindern. Immer wieder werfen Gäste Futter – inklusive Plastiktüten – über den Zaun. Jetzt bittet der Tierhof-Leiter alle Besucher um Hilfe.

Eine schlechte Nachricht gab es diese Woche für alle Freunde des Tierhofs im Grugapark: das Pony Zappan ist tot, gestorben an einer Kolik. Der Tierarzt konnte nur noch feststellen, dass unsachgemäße Fütterung die Ursache war. „Wir haben unser Futter in den letzten Monaten aber nicht umgestellt“, sagt Hermann-Josef Golbach, Leiter des Tierhofs. Also dürfte ziemlich sicher ein Besucher für den qualvolle Tod des Tieres verantwortlich sein.

Immer wieder kämpft man beim Tierhof mit Park-Besuchern, die sich partout nicht davon abhalten lassen wollen, ihrer Tierliebe durch Füttern Ausdruck zu verleihen. Dabei habe man schon so vieles versucht, um das abzustellen, sagt Golbach. „Alle fünf Meter steht ein Schild, dass auf das Fütterverbot hinweist“, erklärt er. Außerdem seien Sicherheitsleute im Einsatz. „Aber wir können nicht überall zu jeder Zeit gucken“.

Gerade die Pferdekoppel ist durch einen Doppelzaun eigentlich gut gesichert. „Aber sie können die Leute auch fünfzig Meter vom Zaun fernhalten, die versuchen immer noch, zu füttern“, schimpft Golbach. Einige würden das Futter sogar mit Plastiktüten in die Gehege werfen. Die fänden sie dann teilweise in den Mägen der Tiere.

Ein Schild an der Koppel erinnert an das tote Pony

Der Tierhofleiter ist mit seinem Latein am Ende. „Wir wollten mit der Veröffentlichung der Geschichte auch an unsere vielen vernünftigen Besucher appellieren, aufzupassen“, sagt er. Mehr könne man im Grunde nicht tun. Den Hof für Besucher zu schließen sei keine Option, dass würde dem Sinn der Einrichtung widersprechen. Um die Besucher weiter zu sensibilisieren, soll an der Pferdekoppel noch ein extra Schild aufgestellt werden, auf dem die Geschichte von Zappans Ende erklärt werden soll.

Gerade der Tod von Zappan macht Golbach wütend und traurig: „Er war ein robustes Tier, hatte nie Probleme mit Futter“. Umso tragischer sei es, dass ausgerechnet dieses Tier starb. Auch weil die Pferde und Ponys mit dem Reitangebot eine der Attraktionen des Parks sind. „Man sieht immer, wie viel Spaß die Kinder dabei haben“, so Golbach.

Historischer Bauernhof im Grugapark ist in Planung

Die Unart, gerade niedliche Tiere wie die Ponys zu füttern, könnte künftig als Problem noch wachsen. Denn bald kommen mehr Tiere in die Gruga, die in dieses Schema passen. Ein historischer Bauernhof soll entstehen, auf dem Kühe, Ziegen und Schaafe leben, früher alles normale Haustiere, wie Golbach erklärt. Dieser soll gerade Kindern einen Eindruck vermitteln, wie Menschen im Ruhrgebiet früher gelebt haben.

Im Gegensatz dazu werden wie angekündigt die Greifvögel aus dem Grugapark verschwinden. Es bleibt zu hoffen, dass die Neuankömmlinge ein langes Leben auf dem Tierhof haben werden.

Treffen im Grugapark

Bei dem Treffen der Tierpaten in der Gruga kommen Essener zusammen, die für ein Tier eine Patenschaft übernommen haben.
Bei dem Treffen der Tierpaten in der Gruga kommen Essener zusammen, die für ein Tier eine Patenschaft übernommen haben. © WAZ FotoPool
Neugierige Schafe und Ziegen tümmeln sich zwischen den Besuchern.
Neugierige Schafe und Ziegen tümmeln sich zwischen den Besuchern. © WAZ FotoPool
Gisela Kühn hat die Patenschaft für die Ziege Eduardo übernommen.
Gisela Kühn hat die Patenschaft für die Ziege Eduardo übernommen. © WAZ FotoPool
Detlef Schulz versucht ein Foto von seinem Patenschaf zu machen.
Detlef Schulz versucht ein Foto von seinem Patenschaf zu machen. © WAZ FotoPool
Detlef Schulz wurde die Patenschaft für das schwarze Schaf Hanni zum 50. Geburtstag geschenkt.
Detlef Schulz wurde die Patenschaft für das schwarze Schaf Hanni zum 50. Geburtstag geschenkt. © WAZ FotoPool
Sandra Bloh hat die Patenschaft für die Schafe Harald und Wolfgang übernommen.
Sandra Bloh hat die Patenschaft für die Schafe Harald und Wolfgang übernommen. © WAZ FotoPool
Bei dem Treffen der Tierpaten in der Gruga kommen Essener Tierfreunde zusammnen.
Bei dem Treffen der Tierpaten in der Gruga kommen Essener Tierfreunde zusammnen. © WAZ FotoPool
Reichlich Futter gibt es für die Tiere im Kleintiergehege.
Reichlich Futter gibt es für die Tiere im Kleintiergehege. © WAZ FotoPool
Von Menschenscheu keine Spur..
Von Menschenscheu keine Spur.. © WAZ FotoPool
Mitarbeiter der Gruga geben Informationen rund um die Tierpatenschaft
Mitarbeiter der Gruga geben Informationen rund um die Tierpatenschaft © WAZ FotoPool
Auch über die Flamingos gibt es viel zu erzählen.
Auch über die Flamingos gibt es viel zu erzählen. © WAZ FotoPool
Es ist auch eine Patenschaft für einen Flamingo möglich.
Es ist auch eine Patenschaft für einen Flamingo möglich. © WAZ FotoPool
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Björn und Yvonne Heitmann haben hier ihre Tiere in Pflege gegeben, weil sie sie selbst nicht mehr halten konnten.
Björn und Yvonne Heitmann haben hier ihre Tiere in Pflege gegeben, weil sie sie selbst nicht mehr halten konnten. © WAZ FotoPool
Der Besuch bei den Tieren, die zuhause nicht mehr gehalten werden konnten, bedeutet den Besuchern viel.
Der Besuch bei den Tieren, die zuhause nicht mehr gehalten werden konnten, bedeutet den Besuchern viel. © WAZ FotoPool
Dagmar Bredschneider musste ihre Papageien abgeben und feut sich darüber, dass sie hier  eine große Voliere haben.
Dagmar Bredschneider musste ihre Papageien abgeben und feut sich darüber, dass sie hier eine große Voliere haben. © WAZ FotoPool
Dagmar Bredschneider musste ihre Papageien abgeben und feut sich darüber, dass sie hier  eine große Voliere haben.
Dagmar Bredschneider musste ihre Papageien abgeben und feut sich darüber, dass sie hier eine große Voliere haben. © WAZ FotoPool
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