Essen. Die 65. Essener Lichtwochen beginnen am 26. Oktober. Das diesjährige Gastland ist Belgien. Dessen Musik und Kultur des Landes werden ebenso zum Strahlen gebracht wie Bräuche und touristische Attraktionen, darunter die Krabbenfischer zu Pferd, die heute ein Weltkulturerbe sind.
Wenn ab dem 26. Oktober die 65. Essener Lichtwochen erstrahlen, dann könnte das für einen ironischen Moment sorgen – meint jedenfalls Nicolaas Buyk, Generalkonsul des diesjährigen Gastlands Belgien: „Denn bei uns zu Hause droht im Winter ein Blackout – wenn zu dieser Zeit in Essen die belgischen Motive der Lichtwoche leuchten, würde dies nicht einer gewissen Komik entbehren.“
Ansonsten ist aber bei den Lichtwochen nichts zu spüren von dem Katastrophenszenario, vor dem das benachbarte Königreich momentan zittert: Nachdem mehrere Störungen dazu führten, dass dort vorerst drei Kernreaktoren vom Netz genommen wurden, droht den Belgiern jetzt eine Stromunterversorgung.
In Essen fließt "Grüner Strom"
Doch in Essen fließt wie schon im vergangenen Jahr „Grüner Strom“ aus regenerativen Energiequellen in die nicht minder klimaschonenden LED-Lichtschläuche, versichert Rainer Hegmann von der RWE Deutschland AG – und bietet dem Generalkonsulat augenzwinkernd an, im Fall der Fälle Hilfestellung bei der Stromversorgung zu bieten.
Doch Belgien hat weitaus mehr zu bieten als Engpässe bei der Energieversorgung – dies sollen die sechs Motive zeigen, die das Gastland ins rechte Licht rücken sollen. Als Land der Genießer stellt die Essener Marketing GmbH (EMG) Belgien einem Motiv dar, das passenderweise über dem Markt zum Einsatz kommen soll. Musik und Kultur des Landes werden ebenso zum Strahlen gebracht wie Bräuche und touristische Attraktionen, darunter die Krabbenfischer zu Pferd, die heute ein Weltkulturerbe sind, betont Buyk.
„Fast alle Standardmotive sind neu"
Wir Essener wissen ja: Wo ein Weltkulturerbe existiert, ist die europäische Kulturhauptstadt nicht weit. Und so darf sich die belgische Stadt Mons im kommenden Jahr mit diesem Titel schmücken, den Essen vor fünf Jahren innehatte. „Für uns war das ganz klar auch ein Kriterium, Belgien in diesem Jahr als Gastland zu wählen“, so Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß bei der gestrigen Motivpräsentation im Rathaus.
Während Stadt und EMG also am bewährten Konzept festhalten, europäische Städte ins Zentrum der Lichtwochen zu rücken, wagt das Team um EMG-Grafiker Michael Coenen Frisches: „Fast alle Standardmotive sind neu“, verspricht Dieter Groppe, Leiter des EMG-Veranstaltungsbereichs. Dabei ist das gemeinsame Motto: „Alles muss funkeln.“ In sämtlichen Motiven kommen nun zu 20 Prozent sogenannte „Flashlights“ zum Einsatz, die für einen Glitzereffekt sorgen, zum Beispiel beim Kosmos-Motiv, das erstmals nahe dem Theaterplatz erstrahlt.