Essen. . Die Fan- und Förderabteilung (FFA) von Rot-Weiss Essen kritisiert die Neuansetzung des RWE-Spiels gegen Rödinghausen an einem Montag. Die Fans vermuten Sicherheitsgründe und sehen sich vorverurteilt. Der Staffelleiter verweist auf Vorgaben der Polizei.

Sie sind die engagiertesten und begeisterungsfähigsten Fans in der Fußball-Regionalliga, aber auch nicht immer ganz einfach: Die Anhänger von Rot-Weiss Essen. Mit der 2012 gegründeten Fan- und Förderabteilung haben sie inzwischen auch ein Sprachrohr, das nach eigenen Worten „für die Stärkung des Vereinslebens eintritt, neben dem Fanprojekt als zentraler Ansprechpartner für Fanthemen gilt und sich für fanrelevante Themen einsetzt“. Zu genau so einem Thema hat sich die Fan- und Förderabteilung jetzt geäußert und einen offenen Brief verfasst: Es geht um die Verlegung eines Auswärtsspiels, die die rot-weissen Fans verärgert.

Auch interessant

In der Regel finden die Spiele der Regionalliga von Freitag bis Sonntag statt. So können Fans auch bei Auswärtsspielen mitfahren, anfeuern und kommen am folgenden Morgen nicht übermüdet zur Arbeit. Dieses Szenario droht allerdings Ende September. Dann reisen die Essener zum Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Rödinghausen im tiefsten Ostwestfalen. Ursprünglich war das Duell am Wochenende vom 26. bis zum 28. September terminiert. Jetzt wurde es vom Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) auf den 29. September verlegt: An diesem Montagabend wird das Spiel um 19.30 Uhr angepfiffen.

Man ist sich keiner Schuld bewusst

Die Fanabteilung kritisiert, dass die Spielverlegung ohne Abstimmung zwischen den Vereinen erfolgt ist. Außerdem seien „keinerlei Gründe angegeben worden“. Die Fans vermuten, dass Sicherheitsaspekte zur Verlegung geführt haben und kritisieren: „Die rot-weisse Anhängerschaft ist in der jüngeren Vergangenheit nicht durch aggressives Auftreten bei Auswärtsspielen aufgefallen. Wir bedauern, dass nahezu jedes Spiel mit Beteiligung unseres Vereins inzwischen zum Risikospiel hochstilisiert wird.“

Beim zuständigen Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband ist die Kritik angekommen, allerdings ist man sich keiner Schuld bewusst. Reinhold Spohn, Staffelleiter der Regionalliga West, verweist auf eine Vorgabe der Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), in der die Polizei ihre Aktivitäten in Zusammenhang mit Sicherheit bei Sportveranstaltungen gebündelt hat. „Die ZIS verweist darauf, dass es an dem Wochenende im Raum Rödinghausen/Bünde eine Großveranstaltung gibt, die Polizeikräfte bindet. Deshalb die Verlegung. Da sind uns die Hände gebunden“, erklärt Spohn.

An besagtem Wochenende steht in Bünde das 34. Zwiebelfest an. Die Fan- und Förderabteilung von RWE fragt sich allerdings, ob diese Veranstaltung wirklich massive Polizeipräsenz erfordert...