Essen. Der finanzielle Aufwand für Logistik und Sicherheit wird beim Umsonst-und-draußen-Festival „Essen Original“ von Jahr zu Jahr höher. Das geht zu Lasten des Programms. Namhafte Comedians etwa können sich die Programm-Macher nicht leisten. Ihr finanzieller Spielraum für 2015 wird noch enger.

250.000 Besucher trotz des mäßigen Wetters - die Organisatoren von „Essen Original“ zeigten sich zufrieden mit der 19. Auflage des Festivals, das am Sonntagabend einmal mehr mit dem Auftritt der Essener Philharmoniker einen würdigen Abschluss fand. So könnte es weiter gehen im kommenden Jahr, wenn „Essen Original“ einen runden Geburtstag feiert. Doch die Zeiten werden nicht leichter für die Festival-Macher.

Ein Fest, das die Stadt möglichst nichts kosten sollte, diese Vorgabe galt schon bei der Premiere 1996, erinnert sich Veranstaltungsleiter Dieter Groppe von der Essen Marketing Gesellschaft (EMG). Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Festival wird getragen von Kooperationspartnern, die dafür eine Gegenleistung erwarten. Und sei es, dass Oberbürgermeister Reinhard Paß sie in seinen Dankesworten erwähnt.

„Essen Original“ soll Festival für jedermann bleiben

Auf 400.000 Euro beziffert Groppe das Budget. Das Geld sitze in der Wirtschaft nicht mehr so locker. „Sollten ein oder zwei namhafte Partner ausfallen, müsste ich um Hilfe rufen“, so Groppe. Doch danach sieht es bislang glücklicherweise nicht aus.

Besucher bei Essen.Original. 2014

2Raumwohnung auf dem Weberplatz.  Foto: Frank Vinken/ EMG
2Raumwohnung auf dem Weberplatz. Foto: Frank Vinken/ EMG © Frank Vinken/ EMG
Andreas Kümmert auf dem Kennedyplatz.  Foto:  Frank Vinken/ EMG
Andreas Kümmert auf dem Kennedyplatz. Foto: Frank Vinken/ EMG © Frank Vinken/ EMG
Andreas Kümmert auf dem Kennedyplatz.  Foto:  Frank Vinken/ EMG
Andreas Kümmert auf dem Kennedyplatz. Foto: Frank Vinken/ EMG © Frank Vinken/ EMG
Flo Mega + The Ruffcats auf dem Kennedyplatz.  Foto:  Frank Vinken/ EMG
Flo Mega + The Ruffcats auf dem Kennedyplatz. Foto: Frank Vinken/ EMG © Frank Vinken/ EMG
Flo Mega + The Ruffcats auf dem Kennedyplatz.  Foto:  Frank Vinken/ EMG
Flo Mega + The Ruffcats auf dem Kennedyplatz. Foto: Frank Vinken/ EMG © Frank Vinken/ EMG
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Dennoch wird der finanzielle Spielraum für die Programmmacher enger. Denn der Aufwand für Logistik und Sicherheit werde von Jahr zu Jahr größer, was auch dem Flaschenverbot geschuldet sei. Sämtliche Zugänge zur Innenstadt mussten kontrolliert werden, so Groppe, der das Verbot ausdrücklich begrüßt. Schnittverletzungen mussten diesmal nicht behandelt werden.

Der höhere Aufwand geht jedoch zu Lasten des Programms. Comedy auf dem Kennedyplatz wie noch vor zwei Jahren, das gab es auch diesmal nicht. Namhafte Comedians, die den Platz füllten, seien für unter 12.000 bis 15.000 Euro nicht zu haben, so Groppe. Für zwei Mal 20 Minuten sei das zu viel Geld. Geld, das die Macher lieber in Vielfalt investieren. 80 Prozent der Künstler kamen aus Essen oder hatten eine Beziehung zu der Stadt - an diesem Konzept wollen die Veranstalter festhalten. Mit anderen Festivals wie „Bochum Total“ will man sich nicht messen. Letzteres sei ganz auf ein Publikum von 18 bis 25 Jahren ausgerichtet. „Essen Original“ solle ein Festival für jedermann bleiben.