Essen. Stadtdirektor Hans-Jürgen Best stellt sich den Mitgliedern der Initiative gegen den wilden Automarkt im Essener Norden. Die Bürger warfen dem Stadtdirektor vor, dass die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Polizei früher besser gewesen sei. Nun soll ein weiteres Gespräch folgen.

Sie waren schon etwas motzig, die engagierten Mitglieder von „Bigwam“ – der Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt im Essener Norden. Seit Monaten suchen sie das Gespräch mit Stadtdirektor Hans-Jürgen Best, zu dessen Arbeitsbereich die Stadtplanung gehört.

Da dieser bislang nicht zu ihnen gekommen war, wollten sie ihn am Donnerstagnachmittag im Rathaus besuchen und vorab bei einem demoähnlichen Spaziergang durch die Innenstadt auf ihr Anliegen hinweisen. Und in der frischen Winterluft gleich noch etwas angestauten Ärger abbauen.

Stadtdirektor Hans-Jürgen Best stellte sich den Fragen

Letzterer war vorab etwas verflogen, denn Stadtdirektor Best erschien am Bigwam-Treffpunkt am Deutschlandhaus und stellte sich den Fragen. „Damit hat er uns sehr überrascht“, sagte Bigwam-Sprecher Uwe Splitt so erfreut, als sei gerade der Weihnachtsmann zur Bescherung gekommen. Hans-Jürgen Best wies im Gespräch mit dieser Zeitung jegliche Berührungsängste von sich. „Zwei Mal wurde ich zu Sitzungen eingeladen. Zwei Mal war das fünf Tage vor dem Termin und ich war verplant. Ein Mal hatte ich die Vertreter der Initiative in mein Büro eingeladen. Der Termin wurde nicht wahrgenommen.“ Hier hatten die Bigwam-Macher eine Erklärung parat: „Wir wollten als Gruppe mit ihm sprechen und nicht bei einem Privattermin.“

Seit Donnerstag sind die kommunikativen Dissonanzen erst mal ausgeräumt. „Ich habe eine Einladung für den 12. Dezember bekommen. Das war dieses Mal rechtzeitig. Da habe ich Zeit. Da komme ich vorbei“, kündigte Best an. „Eine schöne Nachricht. Da freuen wir uns jetzt schon“, sagte der zweite Bigwam-Sprecher, Klaus Barkhofen. Ruhe und etwas Frieden also. Es scheint zu funktionieren, wenn man miteinander und nicht nur übereinander spricht.

Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt  hofft auf einen besseren Dialog

So soll es auch weitergehen. Die Bürgerinitiative erhofft sich von dem Gespräch einen besseren Dialog mit der Verwaltung. Denn, so ein Vorwurf, den sich Stadtdirektor Hans-Jürgen Best gestern anhören musste: „Früher lief die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Polizei besser. Wir haben das Gefühl, dass sich beide etwas aus ihrer Verantwortung zurückgezogen haben.“

Die Bürger klagen über den wachsenden wilden Autohandel im Essener Norden. Sie kritisieren die ihrer Meinung nach zu passive Haltung von Politik, Polizei und Verwaltung und deren freigiebige Genehmigungspolitik. Über diese Themen soll beim vorweihnachtlichen Treffen der Bürgerinitiative mit dem Stadtdirektor intensiv gesprochen werden.