Essen/Mülheim. . Es ist eine überraschende Nachricht: Das Land NRW ist als Mitgesellschafter aus dem Flughafen Essen/Mülheim ausgestiegen. Die beiden anderen Gesellschafter, die Städte Essen und Mülheim, sind alles andere als begeistert: Das Land lasse die Städte mit dem Minusgeschäft alleine.

Das Land NRW ist überraschend als Mitgesellschafter aus dem Flughafen Essen/Mülheim ausgestiegen. Dies teilte die Stadt Essen am Freitag in einer kurzen Pressemitteilung mit. Dass Essen und die Nachbarstadt Mülheim als Mitgesellschafter alles andere als begeistert sind von dem Schritt der Landesregierung, schwingt in den Zeilen mit: „Der Ausstieg aus dem Gesellschaftervertrag kam für Essen und Mülheim unerwartet. Das Land stiehlt sich mit dem Austritt aus der Verantwortung und lässt die Mitgesellschafter mit dem Minusgeschäft allein.“

Der Flughafen fährt pro Jahr einen Verlust von rund 900 000 Euro ein, den die drei Gesellschafter ausgleichen müssen.

Essen und Mülheim wollen nun versuchen, das Land zu einer Rücknahme der Kündigung zu bewegen. Gleichzeitig werde man den Austritt rechtlich prüfen lassen. Nach WAZ-Informationen lässt der Gesellschaftervertrag einen Austritt aus „wichtigen Gründen“ zu. In einem Schreiben an beide Städte soll Minister Michael Groschek ihnen mangelnde Kooperationsbereitschaft beim längst beschlossenen Ausstieg aus dem Flughafen vorwerfen.