Essen. . Die Hundeführer-Reihe „Fred & Otto“ ist nun auch mit einer Ausgabe für das Ruhrgebiet erschienen. Allein in Essen gibt es 46 Orte speziell für Vierbeiner. Angefangen von Hunde-Boutiquen, über Tierpensionen und spezialisierten Rechtsanwälten bis hin zum Hundefriedhof. Wir stellen zwei Einrichtungen exemplarisch vor.

Großstädter mit Hund haben es nicht einfach: Die Steuer ist höher als auf dem Land, freie Wiesen muss man häufig suchen und in so mancher Wohnung sind überhaupt keine Tiere erlaubt. Dabei ist „der beste Freund des Menschen“ in Essen so beliebt wie nie zuvor: Genau 23.225 Hunde waren gestern stadtweit gemeldet. Und damit rund 500 mehr als ein Jahr zuvor. Geht man in der Statistik weitere zehn Jahre zurück, findet man nur 17.454 registrierte Vierbeiner.

Die Macher der Hundeführer-Reihe „Fred & Otto“ haben die Entwicklung der vergangen Jahre zum Anlass genommen und eine Ausgabe für das Ruhrgebiet erstellt. Essen ist darin insgesamt 46 Mal vertreten. Darunter fallen 17 „feste Einrichtungen“, angefangen von Hunde-Boutiquen, über Tierpensionen und spezialisierten Rechtsanwälten bis hin zum Hundefriedhof. Außerdem nennt der Hundeführer alle 29 Hundeauslaufgebiete im Stadtgebiet. Wir haben uns zwei besondere Orte exemplarisch angesehen:

Martina Liebig betreibt eine Hundeschule in Burgaltendorf. Seit genau einem Jahr können bei ihr Hundehalter Kurse belegen. Von der Welpengruppe bis hin zum Leinentraining ist alles dabei. Die Schule läuft unter dem Namen „Rütter’s Dogs“ und gehört damit zu einer Reihe von Hundeeinrichtungen, die sich der gewaltfreien und individuellen Ausbildung verschrieben hat. Der Schwerpunkt von Dogs liegt darin, „einen Hund richtig einschätzen zu können, sein Verhalten und seine Kommunikation zu verstehen“, heißt es auf der Internetseite von Firmengründer Martin Rütter. „Ich hatte selber Probleme mit meiner eigenen Hündin und habe dafür eine artgerechte Ausbildung gesucht“, sagt Liebig. Rund 200 Vierbeiner sind bereits bei ihr in die „Lehre“ gegangen. Manche brauchten nur wenige Stunden, übten den Rückruf oder das Apportieren, andere kommen auch regelmäßig vorbei – zur spielerischen Beschäftigung. Ein Kurs, bestehend aus fünf Zeitstunden kostet 90 Euro.

Essens erstes Hundehotel

Als der „Platzhirsch“ im vergangenen Jahr eröffnete, war das Interesse der Medien groß: Ganze Fernsehteams kamen, um sich Essens erstes Hundehotel (die Betonung liegt auf Hotel) anzusehen. Ines Gammel und ihr Mann Rainer nehmen vorübergehend bis zu zehn Hunde bei sich auf und nehmen sich nach eigenem Bekunden rund um die Uhr für die Tiere Zeit. Die 8000 Quadratmeter große Anlage im Süden von Kettwig soll „Hunden Urlaub ermöglichen, wenn die Besitzer selbst in den Ferien sind“, erklärt Ines Gammel. „Mein Mann und ich sind hier so etwas wie die Butler.“

Eine Übernachtung kostet ab 45 Euro (je nach Größe) – ein stolzer Preis. Dafür verspricht das Ehepaar jede Menge tierischen Luxus: Schwimmteich, zahlreiche Sofas und Tagesausflüge für die Hunde. „Es gibt hier keine Zwinger. Die Tiere können sich aussuchen, wo sie schlafen.“ Trotz großer Nachfrage soll das Hotel nicht erweitert werden. Anderenfalls müsste man Personal einstellen, so Gammel, aber das wäre weniger persönlich. „Die Leute geben uns ihre Hunde und nicht einfach an das Hotel.“